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Kaum spriessen die ersten Krokusse, die Vögel zwitschern ihr Comeback-Konzert, und die Sonne zeigt sich mal länger als ein Büroarbeitstag – schon könnten wir theoretisch eigentlich Bäume ausreißen. Stattdessen schleppen wir uns mit bleischweren Lidern durch den Tag und fragen uns: Warum bin ich so müde, wenn alles andere auf Erwachen gepolt ist? Willkommen in der wundersamen Welt der Frühlingsmüdigkeit!

Was ist Frühlingsmüdigkeit?
Frühlingsmüdigkeit ist kein Mythos, sondern ein echtes Phänomen, das viele Menschen im Übergang von Winter zu Frühling betrifft. Es handelt sich um eine Art saisonales Tief, das durch hormonelle Umstellungen und veränderte Umweltfaktoren ausgelöst wird. Wissenschaftlich ist das Thema zwar nicht bis ins letzte Detail erforscht, aber einige Mechanismen sind gut belegt.

Warum sind wir im Frühling so schlapp?

Die «Hauptverdächtigen» heissen:

1. Hormonumstellung
Nach dem dunklen Winter schaltet unser Körper von «Winterschlafmodus» auf «Sommerbetrieb» um. Das bedeutet: Weniger Melatonin (Schlafhormon) und mehr Serotonin (Glückshormon). Klingt super, oder? Das Problem ist, dass diese Anpassung nicht von heute auf morgen geschieht, sondern Wochen dauern kann. Ergebnis: Ein hormonelles Chaos, das uns müde macht.

2. Blutdruck-Tief
Die steigenden Temperaturen erweitern die Blutgefäße, was den Blutdruck senkt. Folge: Wir fühlen uns schlapp und schwindelig, als hätten wir einen Marathon hinter uns – obwohl wir nur vom Sofa zur Kaffeemaschine gegangen sind.

3. Vitamin- und Nährstoffmangel
Der Winter war lang, das Angebot an frischen Gemüsen und Früchten eher eingeschränkt, und die Weihnachtsplätzchen liefern leider keine Langzeitenergie. Vielen Menschen fehlen im Frühling Vitamin D, Magnesium oder Eisen – allesamt essenziell für Energie und Wohlbefinden.

4. Biorhythmus im Wandel
Die Tage werden länger, unser Körper muss sich an neue Lichtverhältnisse gewöhnen. Ähnlich wie bei einem Mini-Jetlag kann das den Schlaf-Wach-Rhythmus durcheinanderbringen.

Was hilft gegen Frühlingsmüdigkeit?

Die gute Nachricht: Unser Körper gewöhnt sich meist innerhalb weniger Wochen an den Frühling. Wer den Turbo zünden will, kann mit ein paar einfachen Massnahmen nachhelfen:

1. Bewegung: Raus an die frische Luft!
Sport klingt im müden Zustand erst mal wie eine Zumutung, ist aber eine Wunderwaffe gegen Frühlingsmüdigkeit. Schon ein täglicher Spaziergang oder moderates Joggen helfen, den Kreislauf in Schwung zu bringen und die Dopamin-Produktion zu pushen. Plus: Mehr Tageslicht bedeutet mehr Vitamin D und weniger Melatonin – ein natürlicher Wachmacher!

2. Ernährung: Schluss mit Winterschlemmerei
Jetzt ist die Zeit für leichte, vitaminreiche Kost: Viel frisches Gemüse, Vollkornprodukte, Omega-3-Fettsäuren (z. B. aus Fisch oder Leinöl) und Nüsse liefern Energie. Besonders wichtig: Eisen (z. B. in rotem Fleisch, Spinat, Linsen, Haferflocken) und Magnesium (z. B. in Bananen, Nüssen, dunkler Schokolade). Studien zeigen, dass eine ausgewogene Ernährung Müdigkeit signifikant reduziert (Weaver et al., 2013).

3. Wechselduschen: Kalte Überraschung am Morgen
Klingt brutal, ist aber effektiv: Wechselwarme Duschen kurbeln die Durchblutung an, trainieren die Gefässe und bringen den Kreislauf auf Trab. Wer es sanfter mag, kann mit kaltem Wasser das Gesicht erfrischen – besser als jeder Espresso!

4. Schlafrhythmus stabilisieren
So verlockend das lange Ausschlafen am Wochenende auch ist – unser Körper liebt Routine. Regelmäßige Schlafenszeiten, ausreichend Schlaf (7–9 Stunden) und möglichst viel Tageslicht am Morgen helfen, den Hormonhaushalt zu stabilisieren (Cajochen et al., 2011). Bei ganz hartnäckigen Fällen hilft in der Übergangszeit oft auch eine starke, spezielle Tageslicht-Lampe mit mindestens 10’000 LUX).

Fazit: Frühling ist kein Feind – nur eine Herausforderung

Ja, der Übergang von Winter zu Frühling kann anstrengend sein. Aber mit ein paar einfachen Tricks wird aus der bleiernen Müdigkeit schnell frische Energie. Also: Raus an die frische Luft, gesund essen und den Kreislauf in Schwung bringen – dann wird der Frühling nicht zur Schlummerrunde, sondern zur Power-Saison! 

 

 

 

 

Frau streckt sich mit Blick auf die Berge aus

 

 

 

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