… warum Eincremen auch im Herbst & Winter Pflicht ist!
Die Tage werden kürzer, die Badetasche verschwindet im Schrank und das Gefühl von „Sonnenbrandgefahr“ scheint passé. Viele stellen jetzt die Sonnencreme zurück ins Regal – ein klassischer Fehler. Denn UV-Strahlung macht keine Saisonpause. Wer denkt, dass Sonnenschutz nur im Hochsommer nötig ist, unterschätzt die unsichtbare Kraft der Sonne – und riskiert langfristige Hautschäden.
Was UV-Strahlen mit unserer Haut anstellen
Die Sonne sendet verschiedene Arten von UV-Strahlung aus, vor allem UVA und UVB:
- UVB ist der „Sonnenbrandmacher“. Er dringt in die oberen Hautschichten ein, schädigt dort die DNA und kann so Hautkrebs auslösen.
- UVA ist der „Hautalterer“. Es durchdringt tiefere Hautschichten, zerstört Kollagen und Elastin – Folge: Falten, Pigmentflecken, erschlaffte Haut.
Wichtig: UVA-Strahlen sind das ganze Jahr über nahezu gleich stark, selbst bei bewölktem Himmel und hinter Fensterglas. UVB nimmt im Herbst und Winter zwar ab, verschwindet aber nicht vollständig.
Die Risiken: Unsichtbar, aber ernst
Wer auf Sonnenschutz verzichtet, riskiert nicht nur akute Schäden wie Sonnenbrand. Langfristig steigt die Gefahr für:
- Vorzeitige Hautalterung – tiefe Falten und ungleichmäßiger Teint entstehen oft durch UVA.
- Hautkrebs – inkl. Melanom, der gefährlichsten Form.
- Pigmentstörungen – sogenannten Sonnen- oder Altersflecken.
Das Perfide: Viele dieser Schäden entwickeln sich schleichend, oft erst Jahre später sichtbar. Prävention ist deshalb nicht saisonal, sondern ganzjährig sinnvoll.
Warum auch bei Wolken & im Alltag eincremen?
- Wolken blockieren nur rund 20–40 % der UV-Strahlung – der Rest erreicht Ihre Haut.
- Fensterglas filtert kein UVA – im Büro oder im Auto altert Ihre Haut also fröhlich mit.
- Reflexion – Wasser, Sand, Schnee und sogar Beton verstärken die Strahlung.
Fazit: Sonnenschutz ist wie ein Regenschirm – man trägt ihn, bevor man nass wird.
Worauf Sie beim Kauf achten sollten
Für den Alltag genügt meist ein Lichtschutzfaktor (LSF) von 30, bei sehr heller Haut oder hoher Belastung durch Sonne empfiehlt sich LSF 50. Achten Sie darauf, dass das Produkt sowohl gegen UVA- als auch gegen UVB-Strahlen schützt – erkennbar am UVA-Logo im Kreis oder dem Hinweis „Breitbandschutz“. Ein Blick auf das Ablaufdatum lohnt sich ebenfalls: Geöffnete Sonnencremes sind in der Regel nur zwölf Monate haltbar, danach lässt ihre Wirksamkeit nach.
Auch die Textur spielt eine Rolle: Wer zu fettiger Haut neigt, greift besser zu leichten Fluids oder Gel-Cremes, trockene Haut freut sich über reichhaltigere Formulierungen. Für Umweltbewusste gibt es inzwischen Produkte, die als „reef safe“ gekennzeichnet sind und bestimmte UV-Filter meiden, die Korallen schaden können – praktisch vor allem, wenn Sie im Urlaub baden gehen.
Sonnenschutz in der Pflegeroutine
In die morgendliche Pflegeroutine fügt sich Sonnenschutz unkompliziert ein. Nach der Reinigung folgt zuerst die gewohnte Tages- oder Feuchtigkeitscreme, dann die Sonnencreme, darauf – falls gewünscht – Make-up. Wer es einfacher mag, kann auf Tagescremes mit integriertem LSF setzen. Allerdings bieten diese oft nicht den vollen Schutz, wenn man sich längere Zeit im Freien aufhält. Entscheidend ist die Menge: Für Gesicht und Hals gilt als Faustregel etwa ein halber Teelöffel. Bei sportlicher Aktivität, Schwitzen oder Schneefall im Winterurlaub sollte der Schutz alle zwei Stunden erneuert werden.
Praktische Alltagstipps
- Stellen Sie die Sonnencreme neben Ihre Zahnbürste – so wird sie zur Routine.
- Nutzen Sie getönte Sonnencremes – sie bieten zusätzlich einen leichten Make-up-Effekt.
- Denken Sie auch an Ohren, Nacken und Handrücken – Hautkrebs liebt vergessene Stellen.
Fazit:
Sonnenschutz ist keine Sommerliebe, sondern eine Langzeitbeziehung. Die Haut merkt sich jede Minute ungeschützte UV-Exposition. Wer auch im Herbst und Winter konsequent cremt, investiert nicht nur in faltenfreie Haut, sondern in echte Gesundheitsvorsorge. Also: Die Sonnencreme gehört nicht in den Winterschlaf – und Ihre Haut wird es Ihnen in Jahrzehnten danken.