Kinesio-Taping und stabiles Taping
Schmerzlinderung, verbesserte Muskelfunktion und schneller Heilung
Kinesio-Taping feiert seit einigen Jahren grosse Erfolge. Sichtbar ist dies vor allem im Leistungssport. Dort sieht man immer häufiger Athleten (auch im Wettkampf), welchen «farbige Klebebänder» appliziert wurden. Es werden vier Grundtechniken angewendet, die entweder separat oder in Kombination als Indikationsanlagen ausgeführt werden.
Muskelanlagen
Muskelanlagen werden angewendet bei erhöhter oder verminderter Ruhespannung (Hypertonus, Hypotonus) sowie bei Verletzungen der Muskulatur. Sie bewirken eine Normalisierung des Ruhetonus, Schmerzminderung und Verbesserung der Belastbarkeit, was eine schnellere Heilung bedeutet.
Ligamentanlagen
Ligamentanlagen werden angewendet bei Verletzungen und Überlastungen von Sehnen und Bändern. Sie bewirken eine Entlastung, Schmerzminderung und Verbesserung der Belastbarkeit.
Korrekturanlagen
Korrekturanlagen werden unterschieden in funktionelle Korrektur und Faszienkorrektur. Die funktionelle Korrektur wird angewendet bei Fehlstellungen (z.B. Patella-Korrektur). Faszienkorrekturen werden bei Verklebungen von Muskelfaszien angewendet und bewirken eine Auflockerung sowie eine Schmerzminderung.
Lymphanlagen
Lymphanlagen werden angewendet bei Störung des Lymphabflusses. Die Lymphanlage bewirkt das Anheben der Haut. Somit vergrößert sich der Raum zwischen Haut und subkutanem Gewebe, wodurch die Lymphflüssigkeit aus den Zwischenräumen einfacher in das Lymphsystem abfliesst.
Darüber hinaus wird die Haut durch das Anheben in Kombination mit der Körperbewegung gedehnt. Das Bindegewebe wird hierdurch gelockert, mit der Folge, dass sich die Filamente zwischen den Endothezellen der initialen Lymphgefäße und den elastischen Fasern des Bindegewebes besser bewegen können.
Indikationen
Aus diesen vier Kinesiotaping Anlagetechniken sowie der Kombinationen ergibt sich dieses ausserordentlich breite Anwendungsspektrum der Kinesiotaping– Therapie. Dabei werden unterschiedliche Wirkungsweisen erzielt:
- Verbesserung der Muskelfunktion
- Entfernung von Zirkulationseinschränkungen
- Schmerzreduktion
- Unterstützung der Gelenkfunktion
Stabiles Taping
Unter «stabilem Taping» versteht man das Anlegen funktioneller Verbände, die durch teil-immobilisieren von Gelenken helfen, gewünschte Bewegungen auszuführen und andere (schmerzhafte) Bewegungen zu vermeiden.
Aufgabe funktioneller Verbände ist der Schutz von Gelenken vor weiterer Schädigung und vor hoher Belastungen. Dazu ist keine komplette Ruhigstellung notwendig, sondern nur eine Einschränkung in gewissen Bewegungsebenen. Die benötigte Funktion des Bewegungsapparates bleibt erhalten, gleichzeitig wird eine Entlastung erzielt. Das Tape ergänzt dabei die Stütz- und Haltefunktion von Muskeln, Sehnen und Bänder. Durch den Verband soll maximale Stabilität bei gezielter Beweglichkeit erreicht werden.
Die Haupteinsatzgebiete von stabilem Taping sind Sportmedizin und Rehabilitation. Nach schweren Gelenkverletzungen kann frühzeitig ein Bewegungstraining eingeleitet werden. Auf diese Weise wird der bei kompletten Immobilisation häufige Muskelschwund ver-mieden und Arbeit bzw. Training können früher wieder aufgenommen werden.