
Sturzprophylaxe – sicher Gehen!
Gehen? – Sicher! Ein erfolgreiches Programm zur Sturzprophylaxe
Jeder dritte Mensch über 65 stürzt mindestens einmal im Jahr. Die Folgen können gravierend sein: Ein Drittel der Personen mit einer Oberschenkelhalsfraktur kehrt nicht mehr nach Hause zurück. Doch das Risiko eines Sturzes kann signifikant reduziert werden – durch gezielte Prävention. Genau hier setzt das Programm «Gehen? – Sicher!» der Aktiv Physio an, das 2024 in Zusammenarbeit mit Hausärzten entwickelt wurde. Die neuesten Daten belegen eindrucksvoll, wie effektiv das Programm ist.
Das Konzept von «Gehen? – Sicher!»
Das Programm basiert auf vier zentralen Säulen:
- Analyse und Untersuchung – Erhebung individueller Risikofaktoren der Teilnehmenden im Rahmen einer
physiotherapeutischen Untersuchung, Tests (Sturzangst, Koordination, Gleichgewicht) und eine Bewertung der
Wohnsituation vor Ort. - Vermittlung von Wissen – Ein Vortrag klärt über Sturzgefahren und Prävention auf und vermittelt die Inhalte von
«Gehen? – Sicher!». - Einzeltrainings – Zwei individuell abgestimmte Sitzungen zum Erlernen des Trainingsprogramms.
- Gruppentrainings – 12 angeleitete Trainingseinheiten, die schrittweise intensiviert werden.
Zum Abschluss werden erneut Tests durchgeführt, um die Fortschritte zu dokumentieren. Dies ermöglicht nicht nur eine individuelle Erfolgskontrolle, sondern auch eine wissenschaftliche Bewertung der Programmwirkung.
Teilnehmende und Ergebnisse
Die Analyse der Daten unserer ersten Absolventen zeichnen ein positives Bild. Die Teilnehmergruppe bestand zu gleichen Teilen aus männlichen und weiblichen Personen mit einem Durchschnittsalter von 84,75 Jahren. Die Evaluation der durchgeführten Assessments zeigt beeindruckende Fortschritte:
- Timed Up and Go Test (TUG): Die durchschnittliche Zeit zur Bewältigung dieser Standardaufgabe zur Mobilitätsprüfung reduzierte sich um 18,3%.
- Berg-Balance-Scale: Die durchschnittliche Punktzahl stieg um 22%, was auf eine deutliche Verbesserung der Stand- und Gangstabilität hinweist.
- Falls Efficacy Scale (FES-I): Die Sturzangst nahm bei den Teilnehmenden messbar um 15,2% ab.
Diese Werte belegen, dass durch regelmässiges Training, gezielte Übungen und eine bessere Risikoeinschätzung nicht nur die physische Leistungsfähigkeit verbessert wird, sondern auch das subjektive Sicherheitsempfinden der Teilnehmenden steigt.
Was macht das Programm so erfolgreich?
- Individuelle Anpassung – Jeder Teilnehmerin erhält ein auf die persönlichen Bedürfnisse abgestimmtes
Trainingsprogramm. - Praxisnahe Übungen – Die Übungen sind so gestaltet, dass sie sich leicht in den Alltag integrieren lassen.
- Soziale Motivation – Die Gruppentrainings fördern den Austausch und steigern die Motivation.
- Nachhaltigkeit – Ein Abschlussgespräch mit konkreten Empfehlungen sorgt dafür, dass das Training über das
Programm hinaus fortgesetzt wird.
Fazit: Weniger Stürze, mehr Lebensqualität
Die Zahlen sprechen für sich: Das Programm «Gehen? – Sicher!» reduziert das Sturzrisiko signifikant. Die Kombination aus Wissensvermittlung, individueller Betreuung und regelmäßigen Trainings ist ein erfolgreicher Ansatz, um Mobilität und Sicherheit im Alter zu erhalten.
Die Teilnahme am Programm wird ärztlich verordnet und von der Grundversicherung übernommen – ein wichtiger Schritt, um Prävention fest in die Gesundheitsversorgung zu integrieren. Wer also aktiv etwas für seine Sicherheit und Unabhängigkeit tun möchte, findet hier eine wissenschaftlich fundierte und bewährte Lösung.
