Select Page
Hast Du Stil oder trampelst Du noch?

Hast Du Stil oder trampelst Du noch?

 

Die videogestützte Laufanalyse: Dein Weg zu einem besseren Laufstil und mehr Freude am Laufen

Frühlingszeit – Laufzeit

Der Frühling ist da, und mit ihm kehrt die Begeisterung für das Laufen in die Herzen vieler Menschen zurück. Doch bevor wir uns in unsere Laufschuhe stürzen und die Landschaft erobern, sollten wir einen Moment innehalten und über unseren Laufstil nachdenken.

Bist du ein Fersen-, Vorfuss- oder Mittelfussläufer? Hast du O- oder X-Beine? Diese Fragen mögen banal erscheinen, aber sie könnten den Unterschied zwischen einem angenehmen Lauferlebnis und schmerzhaften Beschwerden ausmachen. Ein effizienter Laufstil und eine korrekte Körperstatik sind entscheidend, um typische Laufverletzungen zu vermeiden und die Leistung zu steigern. Doch wie können wir unseren Laufstil optimieren? Die Antwort lautet: videogestützte Laufanalyse.

Videogestützte Laufanalyse

Die Funktionsweise einer videogestützten Laufanalyse ist ebenso faszinierend wie wirkungsvoll. Mithilfe von Videoaufzeichnungen und spezieller Software können unsere geschulten Sportphysiotherapeuten deine Lauf- und Gangbewegungen genau unter die Lupe nehmen. Sie analysieren die Stabilität deiner Füsse, Knie und Hüfte sowie die Geometrie deines Bewegungsapparates. Auf dieser Grundlage können sie potenzielle Probleme identifizieren und gezielte Empfehlungen zur Verbesserung deines Laufstils und zur Auswahl geeigneter Laufschuhe geben.

Ergebnisse

Die Ergebnisse einer Laufanalyse sind beeindruckend und vielfältig. Sie führt nicht nur zu einer Verbesserung der Bewegungseffizienz und Leistungssteigerung, sondern kann auch zur Vorbeugung von Verletzungen und zur Unterstützung der Rehabilitation nach Operationen beitragen. Darüber hinaus können individuelle Empfehlungen zur Ausrüstung und Technik gegeben werden, um die Laufperformance weiter zu optimieren.

Typischerweise werden folgende Ergebnisse erzielt:  

  • Leistungssteigerung durch verbesserte Bewegungs-Effizienz (Verbesserung des Laufstils)
  • Evaluation von optimalen Laufschuhen (Hersteller-unabhängig); Überprüfung von Einlagen
  • Vorbeugen/Mindern von Abnützungserscheinungen, Fehl- und Überbelastungen
  • Verletzungs-Prävention
  • Unterstützung der Rehabilitation nach operativen Eingriffen
  • Minderung/Elimination von Schmerzen beim Laufen und Gehen

Ergänzend zu Tipps bzgl. Ausrüstung und Laufstil werden je nach Problemstellung und Ursache von unseren Sportphysiotherapeuten auch unterstützende Übungen und Trainingsempfehlungen abgegeben.

Wer profitiert davon?

Doch die Laufanalyse ist nicht nur etwas für Profisportler oder Menschen mit akuten Beschwerden. Auch für Hobbyläuferinnen und -läufer kann sie von großem Nutzen sein. Selbst wenn du bisher beschwerdefrei warst, kann eine Laufanalyse dabei helfen, potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen und deine Lauftechnik zu verfeinern, was langfristig zu einem angenehmeren und effizienteren Lauferlebnis führt.

Wenn du also das nächste Mal überlegst, deine Laufschuhe zu schnüren, denk daran: Dein Laufstil kann den Unterschied machen. Eine videogestützte Laufanalyse könnte genau das sein, was du brauchst, um deine Laufziele zu erreichen und mehr Freude am Laufen zu erleben.

Mehr Infos finden sie unter anderem hier auf unserer Website. Für weiterführende Fragen stehen wir gerne zur Verfügung.

Aktiv Physio als Namens-Sponsor für energiepositive Tennishalle

Aktiv Physio als Namens-Sponsor für energiepositive Tennishalle

 

Normalerweise sind Tennishallen wahrhafte «Energieschleudern». Ein riesiges umbautes Volumen, oft sehr günstig gebaut und deshalb schlecht isoliert…. Und nun muss das Ganze geheizt werden. Um zu verstehen, was das energietechnisch bedeutet, muss man kein Bauingenieur sein.

Umso überraschter waren wir, als einer unserer Mitarbeitenden, der Mitglied im Tennisclub Hinwil ist, uns vom neuen Hallenprojekt seines Clubs berichtete.

Der Plan war, in Hinwil eine moderne und innovative Tennishalle mit zwei Tennisplätzen entstehen zu lassen. Diese sollte in Bezug auf Komfort, Behaglichkeit und Energieeffizienz ein absolutes Vorzeigeprojekt darstellen. Dank dem Einsatz von viel Holz, Lehmsteinen, welche die Feuchtigkeit regulieren und Luftschadstoffe absorbieren und einer sehr guten Wärmedämmung sowie dem Einsatz erneuerbarer Energien in Form einer Wärmepumpenheizung, kombiniert mit einer grossen Photovoltaikanlage würde in Hinwil eine klimapositive Tennishalle entstehen. Die grosse Solaranlage auf dem Dach soll jährlich so viel Energie produzieren, dass sie den Strombedarf von ca. 30 Haushalten abdecken könnte.

Dieses Konzept hat uns begeistert. Nicht nur die innovative technische Lösung, sondern auch der Mut so etwas als Tennisclub Hinwil zu wagen. Denn in vielerlei Hinsicht würde mit diesem Projekt Neuland betreten werden. Auf der anderen Seite war es auch klar, dass ein solches Projekt mit sehr grossen Investitionen verbunden ist.

In der Folge nahmen wir mit Matthias Sauter, Inhaber der arento ag und «geistiger Vater» des Projektes Kontakt auf. Seine spannenden Informationen und seine Leidenschaft für das Projekt haben uns überzeugt – wir wollten den Bau der Tennishalle im Rahmen unserer Möglichkeiten unterstützen. Technisch stand das Projekt auf einem soliden Fundament – die Finanzierung allerdings war allerdings noch nicht gesichert.

Nach Rücksprache mit unserem Team haben wir uns dazu entschlossen, uns für 6 Jahre als «Namens-Sponsor» zu verpflichten. Ganz klar das bisher grösste finanzielle Engagement in der Geschichte der Aktiv Physio und bei den geltenden Physio-Tarifen ein richtiger «Brocken». Überzeugt und begeistert haben uns nicht nur das Konzept; wir glauben auch daran, dass es wichtig für die Region ist eine Tennishalle zu haben. Will man den Sport nachhaltig fördern und auch Kinder und Jugendliche «abholen», braucht es eine Möglichkeit das ganze Jahr über trainieren und spielen zu können.

Nachdem sehr viele Köpfe, Herzen und Hände unzählige Stunden in dieses Projekt investiert hatten, kam es «zum fliegen»: Am 31. Januar dieses Jahres fand der Spatenstich statt. Sofern alles wunschgemäss klappt, sollte die Halle noch vor dem Winter 24/25 fertig sein.

Sollte es uns gelungen sein, Sie auch ein wenig von diesem Projekt zu begeistern, finden sich hier weiter Möglichkeiten, sich als Gönnerin oder Sponsorin zu engagieren. Speziell erwähnen möchten wir die Möglichkeit, eines oder mehrere Solarpanels für CHF 350 pro Stück zu finanzieren und so direkt die Energieproduktion zu unterstützen.

    Stress – richtig dosiert – ist Doping in unserem Alltag!

    Stress – richtig dosiert – ist Doping in unserem Alltag!

     

    Die Vorstellung von Stress löst bei den meisten Menschen Unbehagen aus. Termindruck, Verantwortung und die Last der Erwartungen können sich wie ein Schatten auf den Alltag legen. Jeder von uns hat jemanden in seinem Umfeld, der schon ein Burnout erlitten hat. Stress gilt als Krank- und Dickmacher und Schmerzverstärker. Er zerstört Herz und Hirn, macht trübsinnig und vergesslich.

    Also etwas Furchtbares. Aber ist das wirklich die ganze Wahrheit? Warum sind dann Topmanager, Fluglotsen, Extremsportler oder Kampfpilotinnen nicht dauerhaft krank?

    Lassen Sie uns heute deshalb einen etwas differenzierteren Blick auf die Angelegenheit werfen. Denn Stressexperten und Forscher haben längst erkannt, dass nicht alle Stressoren gleichermaßen schädlich sind. Ein gesundes Mass an Stress kann uns nicht nur wach, fit und freundlich machen, sondern auch zahlreiche positive Effekte auf unseren Körper und unsere Psyche haben. Wichtig ist, dass Stress nicht zum Dauerzustand wird.

    Stress als Katalysator für Höchstleistungen

    Helen Heinemann, Gründerin des Hamburger Instituts für Burnout-Prävention (IBP), schwört auf den „Hormoncocktail“ aus Adrenalin und Cortisol, den sie bei stressigen Situationen produziert. Für sie ist Stress ein Motor, der sie auf Hochtouren laufen lässt, sie fokussiert und alle unwichtigen Dinge ausblendet. Doch nicht jeder teilt diese Begeisterung für stressige Situationen. Viele Menschen sehnen sich nach weniger Druck und Leistung.

    Stress als Förderer von Lern- und Erinnerungsprozessen

    Der Kognitionspsychologe Oliver T. Wolf von der Ruhr-Universität Bochum betont die entscheidende Rolle von Stress für Lern- und Erinnerungsprozesse. Soziale Stresssituationen, wie sie im Trier Social Stress Test (TSST) simuliert werden, haben gezeigt, dass gestresste Probanden sich Gegenstände besser merken als nicht gestresste. Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol tragen dazu bei, dass neu Gelerntes im Gehirn verfestigt wird. Stress kann also beim Lernen helfen und zu Höchstleistungen anspornen.

    Stress als Unterstützung bei der Bewältigung von Ängsten

    Stresshormone wie Cortisol können auch bei der Therapie von Ängsten und Traumata unterstützen. Studien haben gezeigt, dass Patienten, die vor einer Konfrontationstherapie mit Spinnenphobie Cortisol verabreicht bekamen, weniger ängstlich reagierten. Ähnliche Effekte wurden auch bei Herzpatienten beobachtet, die vor einer Operation Cortisol erhielten. Stresshormone können somit die schädigenden Wirkungen von Stress umkehren.

    Stress fördert soziale Bindungen

    Markus Heinrichs von der Universität Freiburg betont, dass Stress nicht nur individuelle Leistungen beeinflusst, sondern auch soziale Bindungen stärken kann. Oxytocin, ein Hormon, das bei stressigen Situationen ausgeschüttet wird, fördert nicht nur die Bindung zwischen Eltern und Kindern oder Partnern, sondern kann auch die Reaktionen auf sozialen Stress abmildern. Experimente mit Paaren, die Oxytocin erhielten, zeigten eine gesteigerte Zugewandtheit und geringere Stressreaktionen.

    Stress als Immunsystem-Booster

    Nicht nur auf psychischer, sondern auch auf physischer Ebene kann Stress positive Auswirkungen haben. Kurzfristiger Stress, sei es durch Sport oder zeitlichen Druck, kann die Immunabwehr stärken. Studien haben gezeigt, dass nach kurzfristigem Stress vermehrt Zellen und Abwehrstoffe im Blut zirkulieren. Dieser Effekt kann die Heilung von Wunden beschleunigen und die Wirksamkeit von Antibiotika oder Antitumor-Therapien verbessern.

    Die Einstellung zum Stress macht den Unterschied

    Die US-Psychologin Alia Crum von der Stanford University betont, dass die individuelle Einstellung zum Stress einen großen Einfluss darauf hat, wie dieser empfunden wird. Menschen, die Stress als förderlich und unterstützend betrachten, zeigen geringere Stressreaktionen als jene, die Stress als schädlich erleben. Eine positive Einstellung kann bereits durch kurze Videos vermittelt werden, die die gesundheitsfördernden Aspekte von Stress betonen.

    Fazit: Stress als Quelle von Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit

    Die Erkenntnisse aus verschiedenen Studien zeigen, dass Stress nicht per se negativ ist. Ein ausgewogenes Mass an Stress kann uns nicht nur zu Höchstleistungen motivieren, sondern auch soziale Bindungen stärken, die Immunabwehr verbessern und die Heilung von Wunden fördern. Die individuelle Einstellung zum Stress spielt dabei eine entscheidende Rolle. Anstatt Stress zu vermeiden, sollten wir lernen, ihn als etwas grundsätzlich Positives zu erkennen und ihn als Motor für persönliche Entwicklungen und Herausforderungen zu nutzen. So wird Stress nicht länger als Belastung, sondern als Quelle von Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit wahrgenommen.

    Buchtipp zum Thema: Heinemann Helen: «Warum Stress uns glücklich macht. Oder: Wieso wir aufhören sollten zu entspannen». Adeo, 2015

      Frohe Festtage und einen guten Rutsch…!

      Frohe Festtage und einen guten Rutsch…!

       

      Liebe Blogleserinnen und Blogleser der kürzeste Tag ist vorbei – ein untrügliches Zeichen dafür, dass Weihnachten unmittelbar vor der Tür steht und das neue Jahr bereits drängt.

      Für den Berufsstand der Physiotherapie war es kein schönes Jahr: Nachdem die Tarifverhandlungen zwischen dem Berufsverband und den Versicherern gescheitert sind, griff der Bund ein und präsentierte seinen Tarifeingriff. Dieser führt zu Bedingungen, die eine moderne evidenzbasierte Physiotherapie sehr schwierig machen würde und für alle – Patienten, Therapeutinnen und das Gesundheitswesen an sich negative Folgen hätte. Statt die seit 1997 unveränderte Tarifsituation zu verbessern, drohen 20-Minuten Therapien und Umsatzeinbussen, die wohl viele Praxen zum Aufgeben zwingen würden. Dass die Bevölkerung mit in kürzester Zeit gesammelten 283’000 Unterschriften gegen diesen Tarifeingriff ein klares Zeichen gesetzt hat, wird den Bundesrat mit Sicherheit 2024 nochmals über die Situation nachdenken lassen.

      Ansonsten hoffen wir, dass das zu Ende gehende Jahr für Sie ein gutes war! Wir hoffen, dass Sie genügend Zeit und Motivation gefunden haben, regelmässig aktiv zu sein, sich zu bewegen und Sport zu treiben. Ein aktiver Lebensstil ist immer noch die beste Prävention und meist auch die beste Rehabilitation.

      Für die bevorstehenden Festtage wünschen wir Ihnen viel Ruhe, Gelassenheit, Freude und Liebe! Regen Sie sich nicht auf, wenn das W-Lan mal eine Stunde nicht funktioniert, sondern geniessen sie es…

      Für Ihre Treue, liebe Blogleserinnen und Blogleser möchten wir uns zum Schluss ganz herzlich bedanken. Mittlerweile haben wir über 1700 regelmässige Leserinnen und Leser.

      Sollten Sie den Wunsch verspüren, uns ein Feedback zu unseren Beiträgen zu geben – in Form von Kritik, eines Wunsches oder eines Komplimentes – freuen wir uns auf Ihre E-Mail auf info@aktivphysio.ch

      Wir wünschen Ihnen und Ihren Liebsten frohe Festtage und einen guten Rutsch in ein gesundes, glückliches und aktives 2024!

       

      Ihr Aktiv Physio Team

        Erkältung und Grippe – wie sieht’s aus mit Sport?

        Erkältung und Grippe – wie sieht’s aus mit Sport?

        Aktuell ist wieder Grippe- und Erkältungszeit. Die Terminabsagen wegen Krankheit haben bei uns ihren jährlichen Höhepunkt erreicht. Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, laufende Nasen, Halsschmerzen und Husten sind omnipräsent. Darf man in dieser Verfassung Sport machen oder besteht ein Risiko, sich gleich eine Herzmuskelentzündung zuzuziehen? Wann darf man nach einem Infekt mit Fieber wieder mit Sport beginnen? Solche Fragen werden uns derzeit wieder häufig gestellt.

        Darf man trotz Erkältung Sport treiben?
        Die typischen Symptome einer Erkältung sind Husten, Halskratzen und Schnupfen, die sich meist allmählich entwickeln. In der Regel verschwinden die Symptome nach ein bis zwei Wochen ganz von allein. Im Gegensatz dazu tritt eine Grippe meist abrupt auf. Die typischen Symptome sind dann Schüttelfrost, Fieber sowie Muskel- und Gliederschmerzen.

        Da die Symptome einer Erkältung wie Schnupfen, Husten und Halsschmerzen meist milder sind und der körperliche Zustand im Vergleich zu einer Grippe nicht so geschwächt erscheint, denken viele Menschen, dass Sport treiben bei einer leichten Erkältung in Ordnung ginge. Doch das trügt!

        Um die Viren während einer Erkältung zu bekämpfen, benötigt das Immunsystem viel Energie. Wenn man nun trotz Erkältungssymptomen Sport treibt, beansprucht man das eigene Immunsystem zusätzlich. Durch die hohe Belastung beim Sport hat das Immunsystem zu wenig Energie für die Virusabwehr übrig. Dadurch verlängert und erschwert sich der Krankheitsverlauf bei einer Erkältung unnötig. Oft werden dann zum Beispiel die Bronchien und Nasennebenhöhlen zusätzlich in Mitleidenschaft gezogen. Zudem können sich Viren oder Bakterien durch die geringe Gegenwehr des Immunsystems weiter im Körper ausbreiten und im schlimmsten Fall noch zu einer Herzmuskelentzündung (Myokarditis) führen. Diese bleibt oftmals lange unerkannt, bis es zu einer Herzschwäche kommt. Eine Herzmuskelentzündung kann man an folgenden Symptomen erkennen: Atemnot, Brustenge, vermehrtes Herzklopfen, Schwindel oder Ohnmacht sowie Wassereinlagerungen in den Beinen.

        Wann darf mach sich bewegen, wann trainieren?
        Hören Sie auf Ihr Körpergefühl und achten Sie auf die Symptome. Wenn nur die Nase läuft und Sie sich ohne Medikamente gesund fühlen, spricht nichts gegen ein moderates Training mit geringer körperlicher Belastung. Hier bietet sich zum Beispiel Wandern oder entspanntes Fahrradfahren an der frischen Luft an. Falls Sie sich trotz fehlender Symptome unwohl fühlen, sollten Sie sich lieber schonen und körperliche Anstrengung vermeiden. Auch bei Halsschmerzen und Husten sollten Sie das Training einstellen. Bei Fieber ist Sport absolut tabu – und zwar in jeglicher Form!

        Kann man durch Sport eine Erkältung ausschwitzen?
        Dass man eine Erkältung «ausschwitzen» kann, ist ein Mythos, der sich leider hartnäckig hält. Bei Fieber können die Viren nicht einfach aus dem Körper geschwitzt und abtransportiert werden. Was stimmt ist, dass die Bettwärme den Kreislauf anregt und zu einer besseren Durchblutung der Schleimhäute führt, womit das Immunsystem die Erkältung besser bekämpfen kann. Die erhöhte Temperatur führt zu einer vermehrten Antikörper-Produktion, die die Genesung begünstigt. Doch zu viel Wärme, wie sie etwa durch Sport entsteht, belastet den Körper nur zusätzlich. Somit gehört auch die Sauna bei Fieber zu den verbotenen Zonen!

        Wann und Wie kann ich wieder mit Sport beginnen?
        In den ersten Tagen der Erkrankung mit akuten Symptomen sind eine absolute Sportpause, viel Schlaf und genügend Flüssigkeitsaufnahme das Wichtigste.

        Generell gilt: Je stärker der Infekt, desto länger sollte die Pause sein, bevor es mit dem Trainieren weitergeht. Wichtig ist, dass Sie frei von Medikamenten sind, keine Erkältungssymptome mehr aufweisen und auf Ihren Körper hören. Fühlen Sie sich noch energielos und schlapp oder haben Sie noch einen erhöhten Ruhepuls, sollten Sie unbedingt noch mit Sport und intensivem Training warten.

        Faustregel: Nach einem grippalen Infekt mit Fieber über 38°C ist eine Pause von etwa zwei Wochen zu empfehlen, bevor Sie wieder mit dem Sporttreiben beginnen.

        Sind die Beschwerden/Symptome weg und es besteht wieder eine gute Leistungsfähigkeit im Alltag (z.B. beim Treppensteigen, ohne dass man ausser Atem kommt), kann man wieder mit lockerem Training beginnen und dieses – je nachdem wie man sich fühlt – über ein bis zwei Wochen steigern. Dabei muss man immer auf den eigenen Körper achten und kontrolliert den Puls regelmässig.

        Achtung: Wurde eine Myokarditis oder eine andere Beteiligung des Herzes festgestellt, muss mindestens drei Monate pausiert werden. Es sollte erst nach der Freigabe durch den Kardiologen wieder mit dem Training begonnen werden.

        Falls Sie unsicher sind, ob Sie das Training wieder aufnehmen können, fragen Sie dazu vorab Ihren Arzt oder Ihre Ärztin.

         

        Weiterführende Literatur/Quellen:

        Von der Lust am «langen Wandern»

        Von der Lust am «langen Wandern»

        Ich habe es in Schwedisch Lappland, meiner zweiten Heimat, für mich «entdeckt»: Das Wandern über mehrere Tage und längere Strecken. Dazu beigetragen hat sicher die Tatsache, dass unser Haus in Schweden nahe am Kungsleden liegt. Der Kungsleden (schwedisch für «der Königspfad») ist ein rund 500 Kilometer langer Fernwanderweg in Schwedisch Lappland bzw. Sápmi, dem Land der indigenen Samen.

        Wir (Frau, Tochter, Hund und ich) haben dieses Jahr in 6 Wandertagen die sieben nördlichsten Etappen von Nikkaluokta über Kebnekaise nach Abisko unter die Sohlen unserer Wanderschuhe genommen. Übernachtet haben wir in den einfachen Fjällstationen, respektive Fjällstugas des STF (ähnlich unserem SAC). Die Tagesetappen betrugen zwischen 14 und 25 Kilometern. Laut meiner Garmin hatten wir am Schluss der Wanderung 132 Kilometer, respektive 148’654 Schritte in den Beinen. Für mich war diese Wanderung der Höhepunkt unseres diesjährigen Sommerurlaubes.

        Warum?

        Zum einen liegt das sicher am Ort: Die Weiten im Norden Europas scheinen beinahe unendlich. Ausser an den Übernachtungsorten trifft man kaum Menschen. Die Natur ist komplett frei von «Disneyparks», Sessel- und anderen Bähnlis oder vergleichbarer Infrastruktur zum menschlichen Vergnügen. Für mich sehr wohltuend und befreiend. Wasser nimmt man eigentlich kaum mit. Ein Becher reicht, denn egal ob Bach, Fluss oder See – das Wasser ist beste Trinkqualität und reichlich vorhanden. Der Handy-Empfang ist meistens null – allenfalls mal für ein paar Kilometer einen einsamen Balken auf dem Display. Will man zuverlässig kommunizieren, geht das nur über Satelliten.

        Doch die geografische Lage macht nur einen Teil des Erlebnisses aus. Es gibt in der Schweiz, in Europa, eigentlich überall auf der Welt die Möglichkeit, herrliche mehrtägige Wanderungen zu unternehmen. Was ich für mich entdeckt habe, ist der Reiz der Langsamkeit. Sich buchstäblich Schritt für Schritt – je nach Gelände mit drei bis vier Kilometern pro Stunde im Tagesschnitt fortzubewegen. Man nimmt die Natur in Ihrer Vielfalt viel detaillierter wahr.

        Jeder Schritt führt einen tiefer in die Landschaft, und man hat Zeit, die Details zu bewundern, die einem sonst entgehen würden. Die Farben der Flora, das Rauschen eines nahen Wasserfalls, der Duft von frisch geöffneten Blüten – all das wird plötzlich viel intensiver wahrgenommen. Das Wandern über mehrere Tage schafft auch eine einzigartige Verbindung zur Natur. Man wird gewissermassen Teil des Ökosystems, in dem man sich bewegt. Man spürt den Wind auf der Haut, hört das Zwitschern der Vögel und kann die Tiere in ihrer natürlichen Umgebung beobachten.

        Mehrtägige Wanderungen ermöglichen es einem auch, den Geist zur Ruhe kommen zu lassen. In der heutigen schnelllebigen Welt sind wir ständig von Ablenkungen und Informationen überflutet. Das Wandern bietet eine willkommene Auszeit, in der man einfach nur seinen Gedanken nachhängen kann. Man hat viel Zeit, über die unterschiedlichsten Dinge nachzudenken, Probleme zu sortieren oder einfach nur im «Hier und Jetzt» zu sein. Es ist, als ob der Stress des Alltags mit jedem Schritt weiter hinter einem zurückbleibt.

        Zu guter letzt sind auch die positiven körperlichen Effekte des Wanderns nicht zu unterschätzen. Das stetige Gehen stärkt das Herz-Kreislaufsystem und verbessert die Ausdauer. Die Muskeln werden sanft beansprucht, ohne übermässig belastet zu werden. Dadurch eignet sich das Wandern auch hervorragend als Sportart für Menschen jeden Alters und Fitnesslevels.

        Ein weiterer Vorteil des Wanderns ist die Fettverbrennung. Da man über einen längeren Zeitraum in Bewegung ist, verbrennt der Körper kontinuierlich Kalorien. Dies kann dazu beitragen, das Gewicht zu kontrollieren und die Gesundheit zu verbessern.

        Wenn Sie also das nächste Mal die Gelegenheit haben, einen mehrtägigen Wandertrip zu unternehmen, zögern Sie nicht. Lassen Sie sich den Rhythmus Ihrer Schritte ein, geniessen Sie die Freiheit der Natur und lassen Sie sich von den positiven Effekten auf Körper und Seele begeistern. Wir werden es auf jeden Fall wieder tun.

        Weiterführende Links:

        Fernwanderwege in der Schweiz

        Die 12 europäischen Fernwanderwege