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Der Apfel in Zeiten des «globalisierten Superfoods»
Ich geb’s zu, der Apfel hat es schon mit seinem Namen schwierig: Das schwere «A» und dann noch das wenig elegante «pf» sind eine akustische Hypothek. Da haben es andere Früchte ungleich leichter. So zum Beispiel die Avocado. Liest man ihren Namen laut, wähnt man sich bereits mitten in einem Sommerhit von Loco Escrito.

An apple a day…
Und dennoch heisst es «an apple (und nicht «an avocado»…) a day keeps the doctor away», was frei übersetzt in etwa heisst, dass wenn man jeden Tag einen Apfel isst, man keinen Arzt benötigt. Zum ersten Mal tauchte dieses Sprichwort 1866 in einer walisischen Zeitschrift auf, damals hiess es noch: “Eat an apple on going to bed, and you’ll keep the doctor from earning his bread” (deutsch etwa „Iss einen Apfel vorm Zubettgehen und dein Arzt kann sich seine Brötchen nicht mehr verdienen“).

Dass da etwas dran sein muss, zeigt die Tatsache, dass der Spruch fast weltweit in zumindest ähnlicher Form existiert. So zum Beispiel “una mela al giorno toglie il medico di torno” (Italien) oder ”ett äpple om dagen håller doktorn borta” (Schweden).

Handlich, praktisch, gut und gesund!
Und wie sieht das Ganze nun aus, wenn wir eine etwas wissenschaftlichere Brille aufsetzen? Ein Apfel besteht zu rund 85% aus Wasser, und ist mit 50-70 Kcal pro Stück ideal als kalorienarme Zwischenmahlzeit. Äpfel liefern viele Vitamine und Mineralstoffe, allen voran B, C und E, Kalium, Natrium, Magnesium, Calcium, Folsäure, Eisen sowie sekundäre Pflanzenstoffe. Die meisten Bestandteile stecken dabei in der Schale und in den Kernen. Am besten ist es also, den gewaschenen Apfel wirklich komplett zu essen. Der hohe Anteil an Ballaststoffen, enthalten in Form von Pektin und Zellulose, sorgt für eine gute Sättigung, fördert die Verdauung und wirkt vorbeugend gegen Verstopfung.

Superkräfte inklusive
Neben der verdauungsfördernden Wirkung haben Äpfel aber noch mehr Superkräfte im Körper: das weisse Fruchtfleisch schützt zum Beispiel vor Schlaganfällen. In Studien konnten bereits 25 Gramm Äpfel pro Tag das Risiko eines Schlaganfalls um 9 Prozent senken. Ausserdem verbessern sie die Cholesterinwerte und die Gedächtnisleistung, und können Alzheimer vorbeugen.

Der schon angesprochene Ballaststoff Pektin hält den Blutzuckerspiegel konstant, sodass man länger satt bleibt. (Isst man noch dazu fettreiche Nüsse zu einem Apfel, kann man diese Wirkung noch verstärken!) Darüber hinaus wirkt Pektin entgiftend und hilft mit, Toxine schneller auszuscheiden.

Ausserdem enthalten Äpfel Oligosaccharide, die die Darmgesundheit fördern und die Darmflora füttern. Weiters wirken diese Stoffe auch gegen Krebszellen, was in mehreren Studien bestätigt wurde.

Am besten frisch aus der Nähe und biologisch angebaut
Aber Achtung: all diese Wirkungen erhält man nur, wenn man einen frischen Apfel isst! In (pasteurisiertem) Apfelsaft befinden sich in der Regel weder Pektin noch aktive Enzyme oder sekundäre Pflanzenstoffe. Grundsätzlich empfehlen wir auch vermehrt wieder einmal «ältere», robustere Apfelsorten, möglichst ungespritzt, zu essen. Sie enthalten aufgrund ihrer natürlichen Widerstandsfähigkeit mehr der für uns so wertvollen Schutzstoffe.

Also – tun Sie sich und Ihrer Familie etwas Gutes, indem Sie täglich 1-2 Äpfel Essen. Kaufen Sie einheimische Äpfel (…ein Import aus Neuseeland macht nun wirklich keinen Sinn) und kaufen Sie, wenn möglich Sorten, die sich für den Bio-Anbau eignen. Diese sind widerstandsfähiger und deutlich reicher an sekundären Pflanzenstoffen.

En Guete! 

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