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Heldinnen und Helden abseits des Rampenlichts

Heldinnen und Helden abseits des Rampenlichts

 

Jeanne d’Arc, Robin Hood, Winkelried, Mutter Theresa und Roger Federer – Heldinnen und Helden sind sie alle, denn ein Held (althochdeutsch helido) ist eine Person, die eine Heldentat, also eine besondere, ausseralltägliche Leistung vollbringt.

Dabei kann es sich um reale oder fiktive Personen handeln, um Gestalten der Geschichte, aber auch aus Legenden oder Sagen. Seine heroischen Fähigkeiten können von körperlicher Art (Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer usw.) oder auch geistiger Natur sein (Mut, Aufopferungsbereitschaft, Kampf für Ideale, Tugendhaftigkeit oder Einsatzbereitschaft für Mitmenschen).

Heldinnen und Helden stehen meist im Rampenlicht, werden (manchmal auch erst post mortem) verehrt und beklatscht, bewundert und beneidet.

Und dann gibt es da noch die stillen Heldinnen und Helden.

Die stillen Heldinnen und Helden vollbringen Ihre Taten abseits des Rampenlichts. Niemand jubelt ihnen zu. Niemand beklatscht sie. Ihre Leistungen sind dennoch aussergewöhnlich, manchmal gar unglaublich. Ihnen wollen wir in unserem heutigen Blog eine Plattform geben.

Von wem sprechen wir? Vielleicht haben Sie es bereits erraten; vielleicht gehören Sie ja selbst dazu?

Stille Heldinnen und Helden sind viele unserer Patienten. Menschen, denen das Schicksal mit einer Krankheit oder einem Unfall begegnete und die im Anschluss daran versuchen, sich wieder zurück ins Leben, zurück in den Alltag zu kämpfen. Sie legen sich nicht einfach hin, ergeben sich dem Schicksal oder erwarten, dass jemand anderer etwas für sie tut, nein – sie kämpfen.

Die stillen Heldinnen und Helden kämpfen gegen den Schmerz, gegen die Einschränkungen, die ihnen das Schicksal beschert haben. Sie kommen in die Therapie zu uns, trainieren bei uns, führen gewissenhaft ihre Heimprogramme aus und besiegen dabei auch immer wieder den «inneren Schweinehund». Sie sind hartnäckig, können auch einstecken – auch oft findet sich eine Portion Trotz und Sturheit.

Meist führt der Weg nicht geradlinig zum Ziel – im Gegenteil: Unerwartete Hindernisse treten auf; Umwege müssen eingeschlagen werden. Doch diese Menschen geben nicht auf. Zusammen mit den Therapeuten arbeiten sie geduldig und gehen auch mal einen Schritt zurück, um neuen Anlauf zu nehmen.

Sie haben damit alle Voraussetzungen, die es braucht, um eine Therapie erfolgreich zu gestalten. Natürlich gibt es nie eine Garantie, dass alles gut kommt, aber die Heldinnen und Helden abseits der Scheinwerfer haben mit ihrem Verhalten die besten Chancen, wieder leistungsfähiger zu werden. Sie sind es auch, die unsere Therapeutinnen und Therapeuten darin bestärken, den «besten Beruf der Welt» zu haben. Denn es gibt nichts Schöneres, als solche Menschen auf Ihrem Weg begleiten zu dürfen und an ihren kleinen und grossen Erfolgen (emotional) teilhaben zu dürfen.

Zu sehen, wie sich Patientinnen und Patienten allen Widrigkeiten zum Trotz zurück «ins Leben» kämpfen ist emotional ein starkes Erlebnis; es entschädigt für Vieles und hält auch unser Feuer der Motivation in Gang. Gerade in diesen schwierigen Zeiten möchten wir einmal Danke und «Chapeau» sagen und den Scheinwerfen neu richten – auf die stillen Heldinnen und Helden!

Kalter Kaffee macht schön…und Krafttraining langsam, unbeweglich und schwer!

Kalter Kaffee macht schön…und Krafttraining langsam, unbeweglich und schwer!

Ammenmärchen halten sich bis heute
Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie gewisse Ammenmärchen und Vorurteile sich hartnäckig über die Zeit retten. Wer von Ihnen, liebe Blog-Leserinnen und Leser, kalten Kaffee trinkt, um sein Aussehen zu verbessern, sollte hier vielleicht aufhören weiter zu lesen.

Jahrzehntelang hat man den Ausdauersportlern immer und immer wieder erzählt, dass Sie Krafttraining ebenso meiden sollten, wie der Teufel das Weihwasser. Es würde sie langsam, schwer und unbeweglich machen, wurde den Läufern und Radfahrern dieser Erde gepredigt.

Krafttraining für die Gesundheit
Gemäss aktuellen Studien präsentiert sich die Situation allerdings anders und unser beruflicher Alltag als Physiotherapeuten zeigt, dass viele ambitionierte Ausdauersportler zu unseren Patienten wurden, weil sie kein Krafttraining betrieben haben. Athleten zeigen zwar in Ihrer Sportart oft ansprechende Leistungen, haben aber grosse Defizite in der Rumpfstabilität, der Stabilität von Beinachsen, Knie- und Hüftgelenken. Mit derartigen körperlichen Defiziten ausgestattet, muten sie ihren ungenügend vorbereiteten (sprich zu wenig starken) Körpern beharrlich die monotone Belastung eines Ausdauersports zu.

Krafttraining für mehr Speed
Es ist nicht nur so, dass Krafttraining aus gesundheitlichen Gründen für den seriösen Ausdauersportler ein «Muss» ist – nein – es macht ihn auch besser in seiner Sportart. Krafttraining macht – richtig ausgeführt – kräftig; es macht den Ausdauerathleten stärker. Dagegen gibt’s keine Argumente, oder? Wir haben noch nie jemanden gesehen, der als austrainierter Radfahrer eine Hantel angefasst hat und danach als «Schwarzenegger-Kopie» aus dem Kraftraum gegangen ist. Langsam und unbeweglich macht Krafttraining ebenfalls nicht. Im Profi-Bereich weiss man das seit langem. Ausdauerathleten an der Weltspitze «quälen» sich auch im Kraftraum und stärken ihre Rumpfmuskulatur mit Pilates. Würde das langsam, schwer und unbeweglich machen, täten letztere das mit Bestimmtheit nicht!

Krafttraining – aber richtig!
Bevor Sie also als ambitionierter Ausdauerathlet das nächste Mal losrennen, um noch ein letztes «Prozentchen» dadurch zu finden, dass sie die gleichen «functional Supersocks» wie Ihr Lieblingsathlet kaufen, sollten Sie sich vielleicht fragen, ob auch Ihr Krafttraining vergleichbar ist.

Und wenn Sie als Ausdauerathlet Krafttraining machen, machen Sie es richtig: Wenige Wiederholungen, schwere Gewichte und bitte bis zum Muskelversagen – denn Krafttraining ist kein Ponyhof (siehe unseren Blog-Beitrag dazu). Gerne helfen wir oder unser Partner Top Fit Ihnen dabei, es richtig zu machen.


Maja Neuenschwander in der NZZ am Sonntag
Zum Thema hat es in der NZZ am Sonntag, vom 11. Oktober 2020 einen sehr guten Artikel von Maja Neuenschwander, Profi-Läuferin und Schweizer-Rekordhalterin im Marathon (2:26:49), den wir Ihnen nicht vorenthalten möchten:

Hunde und Hanteln. Was haben diese Begriffe gemeinsam? Um beides machen Läuferinnen und Läufer gern einen grossen Bogen. Lieber machen sie ein Lauftraining mehr, als dass sie eine Einheit Kraft einbauen würden. Studien zeigen aber, dass sich ein Anfreunden mit Krafttraining für Laufende aller Leistungsklassen positiv auswirkt. So verbessern sich unter anderem die Laufökonomie und die Geschwindigkeit. Die inter- und intramuskuläre Koordination wird optimiert – durch Krafttraining ist das Nervensystem in der Lage, die Muskeln effizienter anzusprechen. Doch Wie sieht ein wirkungsvolles Krafttraining aus? Entscheidend ist, dass Wirklich die Kraft und nicht ein weiteres Mal die Ausdauer trainiert wird. Folgende Grundsätze sind weiter zu berücksichtigen:

Der Fokus bei der Auswahl der Übungen sollte auf der für das Laufen relevanten Muskulatur liegen: Oberschenkel vorne und hinten, Wade und Gesäss. Es empfehlen sich zudem Übungen, die nicht einzelne Muskeln isoliert trainieren, sondern möglichst viel Muskelmasse gleichzeitig fordern, etwa Ausfallschritte, Kniebeugen oder Kreuzheben

Der Weg zum Ziel führt nicht über die traditionelle Krafttrainings-Methode mit vielen Wiederholungen bei niedrigem Gewicht. Das Gegenteil gilt: höheres Gewicht, wenige Wiederholungen. Zum Beispiel sechs bis zehn Wiederholungen pro Trainingssatz und zwei bis drei Trainingssätze pro Übung; zwischen den Trainingssätzen ein bis zwei Minuten Pause. Das zu wählende Gewicht ist vom individuellen Trainingsstand abhängig. Als Faustregel gilt, dass die letzten zwei bis drei Wiederholungen eines Satzes weh tun dürfen. Für einen optimalen Trainingsreiz ist es Wichtig, die Satzpausen nicht zu kurz zu gestalten, sonst leidet die Qualität der Ausführung.

Das Krafttraining wird idealerweise zweimal pro Woche eingeplant – an einem Tag ohne Lauftraining oder vor einem Lauf mit geringer Intensität und Distanz. Es sollte eine Dauer von 45-60 Minuten nicht übersteigen. Abschliessend noch zwei Anmerkungen. Erstens: Running is king. Die Arbeit mit Gewichten sollte in keiner Weise das Lauftraining negativ beeinflussen. Zweitens: Krafttraining ist sehr individuell. Im Gegensatz zum Lauftraining benötigt nicht jeder die gleichen Trainingsmethoden im Kraftbereich.

Die Kraft, die aus der Kälte kommt…

Die Kraft, die aus der Kälte kommt…

Eine alte Tradition aus kalten Gebieten findet immer mehr Freunde bei uns
In manchen Teilen Russlands – insbesondere auch in Sibirien – sowie in einigen Gegenden Chinas und in Finnland gehen die Menschen seit jeher einer Tradition nach: Sie hacken ein Loch ins Eis und gehen im eiskalten Wasser baden. 

Vor etwa 10 Jahren begannen bei uns Spitzenfussballer, Radfahrer, Läufer nach einer grossen Anstrengung ein Eisbad zu nehmen oder sich gar den bis zu -180°C einer Kältesauna auszusetzen.

Was ausgangs des vorletzten Jahrhunderts mit Sebastian Kneipp begann, erfreut sich bei uns aktuell immer grösserer Beliebtheit. Man sagt, die Kälte stärke das Immunsystem, beuge Erkältungen vor, helfe dem Sportler bei der Regeneration und sei ausserdem bei einer Vielzahl von Krankheiten eine sinnvolle Therapie. Zeit also für uns, etwas zu recherchieren und zu schauen was hinter der Idee steckt. 

Was geschieht mit unserem Körper beim Eisbad?
Das Eisbad oder eben auch der Aufenthalt in einer Kältesaune sorgt für einen starken Kältereiz: Kaum befinden wir uns im eiskalten Wasser, ziehen sich unsere hautnahen Blutgefässe zusammen und der Körper beginnt unmittelbar damit, das Blut von Armen und Beinen wegzuleiten und sich im Körperinnern zu sammeln. Damit schützen wir unsere lebenswichtige Organe vor dem Kälteschock. 

Gleichzeitig weiten sich die Gefässe im Inneren, damit das Blut im Körper zirkulieren kann und Organe sowie Arme und Beine weiter durchblutet werden. Durch die geweiteten Blutgefässe ist der Körper in der Lage, auch im Eiswasser für kurze Zeit seine Soll-Kerntemperatur zu halten. Das braucht allerdings eine sehr grosse Menge an Energie. Der Körper verbrennt dazu Fett und mobilisiert Adrenalin und andere Stresshormone. Der «Adrenalinkick» führt auch dazu, dass sich viele Eisschwimmer nach dem Bad euphorisch fühlen.

Wirkung auf das Immunsystem
Richtiges und regelmässiges Eisbaden kann ausserdem das Immunsystem anregen und es bei Abwehr von Erkältungsviren unterstützen. Denn Mediziner haben festgestellt, dass Eisbaden die Zahl der Leukozyten (weisse Blutkörperchen) im Blut erhöht. Die weissen Blutkörperchen gelten als unsere «Immunpolizei». Sie schützen vor Infektionen und können Entzündungen hemmen. Ausserdem wird auch der Wärmehaushalt trainiert: Der Körper lernt so, besser mit Kälte und Temperaturschwankungen umzugehen, was dazu führt, dass man «robuster» wird.

Der Sportler und das Eisbad
Man erinnert sich vielleicht noch an ein Bild, das Franck Ribéry an der EM 2012 in einer Kältekammer bei -110°C zeigte. Kältetherapie (Kryotherapie) wird im Sport eingesetzt, um Muskelkater vorzubeugen und die Regeneration zu beschleunigen. Das Eisbad lässt ausserdem den Testosteronspiegel (bei Frauen und Männern) leicht steigen und zugleich sinken die Creatin-Kinase-Werte: Das steigert die Leistung. Im Spitzensport kommt es zu einer Leistungsverbesserung von einem bis zwei Prozent, im ambitionierten Hobbysport liegen bis über zehn Prozent drin, wie eine Studie der Universität Münster zeigt. 

Wirkung auf die Psyche
Auch auf psychotherapeutischer Ebene ist das Eisbaden empfehlenswert, denn es hilft, Ängste abzubauen und Panikattacken vorzubeugen. Zudem kann das eiskalte Bad einen positiven Einfluss auf den Schlaf haben. Wissenschaftler konnten übrigens auch eine positive Auswirkung auf die Stimmung der Badenden erkennen: Der Temperaturschock setzt Glückshormone über mehrere Stunden hinweg frei – und die entschädigen damit wohl für die Überwindung, welche das kalte Bad fordert. 

Jetzt – im Spätsommer beginnen
Wer das Abenteuer Eisbaden wagen will, sollte nicht direkt im Winter damit starten, sondern jetzt im Spätsommer mit Wechselduschen beginnen, sodass der Körper in einem noch relativ warmen Umfeld bereits auf die Kälte vorbereitet wird. Kneipp-Bäder sind eine gute Alternative, um sich an das kalte Wasser zu gewöhnen. Wenn man den Sommer über in einem offenen Wasser gebadet hat, ist es auch ideal, das einfach in den Herbst und schliesslich in den Winter hinein fortzuführen und sich mit dem langsam und stetig abkühlenden Wasser an die tieferen Temperaturen zu gewöhnen.

Ein No-Go bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen!
Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie zum Beispiel Bluthochdruck, sollten Eisbaden grundsätzlich vermeiden. Wer unsicher ist, sollte unbedingt vorher seinen Arzt um Rat fragen!

Die Eis-Baderegeln
Fürs kalte Bad gibt es einige spezielle Baderegeln, die unbedingt beachtet werden müssen:

  • Gehen Sie niemals allein Eisbaden, sondern in der Gruppe. Dann ist im Notfall Hilfe zur Stelle.
  • Springen Sie nie ins kalte Wasser, sondern steigen Sie langsam hinein.
  • Auf den Kälteschock reagieren einige Menschen mit hektischer «Schnappatmung». Zwingen Sie sich zu ruhiger, richtiger Atmung! Das kräftigt den Kreislauf und lenkt ausserdem vom Kältegefühl ab.
  • Tauchen Sie nicht mit dem Kopf und den Haaren unter Wasser, da sonst sehr viel Wärme verloren geht. Am besten eine Mütze aufsetzen. Ihre Füsse können Sie mit speziellen Neoprenschuhen schützen.
  • Hören Sie auf Ihr Körpergefühl und muten Sie sich nicht zu viel zu! Denn nur wer nicht zu lange badet, profitiert auch davon.
  • Nach dem Eisbad sollten Sie sich sofort trocknen und warm einpacken und Ihrem Körper Ruhe gönnen.

Achtung: Jeder Körper kann unterschiedlich mit Kälte umgehen. Manche Menschen verlieren sehr schnell an Körpertemperatur, weshalb das Winterbaden gefährlich werden kann. Andere hingegen können die Körperwärme lange speichern. Bei geübten Eisschwimmern setzt der Körper seine Energie schneller in Körperwärme um, um eine Unterkühlung zu vermeiden. Daher halten es manche Menschen nur wenige Sekunden, andere dagegen mehrere Minuten im eiskalten Wasser aus.

Viel Spass allenfalls beim kalten Bade!

Zum Schreiben dieses Blogs hat mich ein Besuch von Dr. Martin Ghedina bei uns veranlasst. Er berichtete von seiner zugegebenermassen etwas «speziellen Schwimmgruppe», welche auch im Winter unter seiner Leitung draussen in natürlichen Gewässern ihrem Hobby frönt. Dr. Ghedina hat ausserdem eine Übersichtsarbeit mit dem Titel «Kryotherapie am Beispiel von Wim Hof» verfasst.

Bildrechte untenstehendes Foto https://pluslifehealth.com.au 

Velofahren? …aber sicher!

Velofahren? …aber sicher!

Lockdown – Veloboom!
Während des Lockdown erlebte die Velo-, insbesondere die E-Bike-Branche, einen nie gesehenen Boom. Warteschlangen vor den Geschäften und Lieferfristen waren ein untrügliches Zeichen dafür, dass in der Schweiz pedaliert wurde, was das Zeug hält! An manchem sonnigen Tag wähnte man sich im China der 80er Jahre oder in einer skandinavischen Stadt. 

Die «Wiedereinsteiger»
Ob so viel Motivation gerät die Tatsache, dass Velofahren vielschichtige und nicht zu unterschätzende Anforderungen an Koordination, Balance und Reaktionsvermögen stellt, rasch in Vergessenheit. Besonders bedeutsam erscheint das vor dem Hintergrund, dass der Lockdown sehr viele «Wiedereinsteiger» generiert hat. Grossmehrheitlich sein diese Menschen in Kindheit und Jugend Rad gefahren, haben dann einige Dekaden pausiert und sich dann ein (schnelles) E-Bike gekauft. Man vertraut dann darauf, dass Beherrschung dieses Fahrgerätes vertraut und selbstverständlich ist.

Unterschätzte Anforderungen
Das Bild, das sich einem auf der Strasse zeigt und die Unfallstatistiken sprechen leider eine andere Sprache! Wer über Jahre nicht mehr Velo gefahren ist, sollte dies unbedingt trainieren, um ungewollte Stürze oder gar Kollisionen zu vermeiden. Gerade bei E-Bikes, die mit weniger Kraftaufwand rasch Geschwindigkeiten ermöglichen, welche bei normalen Fahrrädern nur trainierte Velofahrer erreichen, dürfen die Anforderungen an die koordinativen Kompetenzen nicht unterschätzt werden. 

Fahrkurse
Aus obigen Gründen ist es für alle Velofahrer gleichermassen wichtig technisch «sattelfest» zu sein. Um das zu erreichen, gibt es viele geführte Fahrkurse und Techniktrainings in Bike-Schulen. Geschultes Personal hilft Ihnen dort – methodisch und didaktisch richtig – technisch fit zu werden.

Techniktraining selbst gemacht
Daneben gibt es aber auch die Möglichkeit selbständig zu üben. Suchen Sie sich dazu einen genügend grossen, verkehrsfreien Platz (Schulhausplätze ausserhalb der Schulzeiten, Parkplätze, etc.). Absolvieren Sie nach Möglich folgende Übungen:

  • Steigen sie auf und ab – finden Sie dabei die Technik, mit welcher Sie sich am sichersten fühlen und achten sie darauf, beim Anhalten und Losfahren keine allzu grossen seitlichen Ausfallbewegungen zu machen (nachfolgender Strassenverkehr!)
  • Fahren Sie so langsam wie möglich geradeaus (ev. auf einer markierten Linie).
  • Versuchen Sie, möglichst lange mit dem Velo an Ort still zustehen, ohne von den Pedalen zu gehen.
  • Fahren Sie Slalom um kleine Hindernisse – setzen Sie die Tore mit zunehmendem Üben näher!
  • Üben Sie einhändiges Fahren links und rechts.
  • Fahren Sie (links- und rechtsherum) möglichst kleine Kreise (ev. Bodenmarkierungen).
  • Üben Sie Bremsen und Anhalten auf einen Zielpunkt hin.

Fahrtipp Vollbremsung
In der Hoffnung, keine zu benötigen, kann es doch matchentscheidend sein zu wissen, wie man das richtig macht! Wichtig ist es, die Vollbremsung regelmässig auf sicherem Gelände und möglichst auch auf verschiedenem Untergrund zu üben:

  • Vorbereitung: Setzen Sie unbedingt den Helm auf. Stehen Sie beim Velofahren auf die Pedale und halten Sie diese waagerecht. Wie fühlen Sie sich sicherer (rechter oder linker Fuss vorne?) Diese Position ist ihre Grundposition.
  • Richtige Haltung: Für eine Vollbremsung steht man auf die Pedale und verlagert sein Körpergewicht so weit wie möglich nach hinten. Das erhöht den Druck auf das Hinterrad und verhindert, dass man über den Lenker fliegt. Die Arme sind fast durchgestreckt, so, dass man einen Aufprall noch abfedern könnte.
  • Richtig bremsen: Tasten Sie sich schrittweise an die Vollbremsung heran – weder Voder- noch Hinterrad sollen blockieren! Gerät das Velo ins Schlingern, lassen sie beide Bremsen kurz los. Bei Scheibenbremsen lohnt es sich, den Druckpunkt zu spüren, wo das Vorderrad bremst, jedoch gerade noch nicht blockiert.

Ausrüstung und Fitness
Stellen Sie sicher, dass Ihr Velo jederzeit in einem guten Zustand ist (Reife, Reifendruck, Bremsen, etc.). Ein regelmässiger Service beim Profi zahlt sich aus. Die Einstellung des Fahrrades in Bezug auf Sattelhöhe und Lenkerposition ist ebenso essenziell und sollte falls möglich von einer fachkundigen Person eingestellt werden.

Tragen Sie Ihre Schutzausrüstung Helm, Handschuhe und achten Sie ebenfalls auf einen einwandfreien Zustand (Helm darf nach Sturz nicht mehr verwendet werden!). Sie müssen zum Radfahren auch körperlich fit sein. Insbesondere muss die Halswirbelsäule in beide Richtungen soweit beweglich sein, dass man über die Schultern problemlos nach hinten schauen kann. Die Mobilität von Knien und Hüften muss eine gerade Beinachsenführung beim Treten erlauben.

Zum Schluss…
Wir finden es eine wunderbare Sache, dass so viel Rad gefahren wird! Ein gutes Training für Ihren Körper. Dazu frische Luft, etwas Sonnenlicht, … also legen Sie los, respektive bleiben Sie dran!

Fahrtraining für Kinder bieten wir regelmässig in unserer «Junior Bike Academy» an. Der nächste Kurs (Level 1) findet am 16.9. in Wald ZH statt. Interessieren Sie sich für ein Technik-/Fahrtraining für Erwachsene, dürfen Sie sich gerne bei uns melden. Bei entsprechendem Interesse bieten wir das gerne an.

Nur Bares ist Wahres oder warum unsere Füsse auch mal nackt sein sollten

Nur Bares ist Wahres oder warum unsere Füsse auch mal nackt sein sollten

 

Haben Sie gewusst, dass unsere Füsse aus je 26 Knochen, 27 Gelenken, 32 Muskeln und Sehnen, und 107 Bändern bestehen? Ein hoch komplexes Gebilde also unsere Füsse. Zu was unsere Füsse eigentlich fähig wären, sehen wir bei Menschen, welche ihre Arme verloren haben: Hier übernehmen die Füsse die Funktion der fehlenden Hände und verrichten die erstaunlichsten Tätigkeiten.

Lebenslänglich eingesperrt!

Und wie sieht es bei uns aus? Kurz nach der Geburt werden die Füsse erstmals in Schuhe gesteckt und kommen aus diesem «Gefängnis» ein Leben lang nicht mehr raus. Unsere Füsse werden gestützt und gedämpft, die Zehen dicht zusammengepresst und verdammt zur beinahen Bewegungslosigkeit. Die Folge davon? Das von der Evolution über hunderttausende von Jahren geschaffene, leistungsfähige System von Muskeln, Sehnen, Gelenken verkümmert und degeneriert.

Dass die Schuhgrösse eines an sich ausgewachsenen Menschen im Durchschnitt nochmals um zwei Grössen zulegt, hat nichts mit Wachstum zu tun, sondern damit, dass die verkümmerten Fussmuskeln den Fuss nicht mehr stützen können… Plattfüsse, Senkfüsse und weitere Degenerationsformen sind dafür verantwortlich.

Viele von uns – darunter auch erschreckend viele junge Erwachsene – landen dann beim Spezialisten, wo mit Einlagen, Spezialschuhen, etc. der Fuss noch mehr gestützt und noch fester eingepackt wird.

Symptome vorübergehend beseitigt – aber Problem gelöst?

Wir sehen aktuell immer mehr Patienten mit Problemen, welche auf eine zu schwache und verkümmerte Fussmuskulatur zurückzuführen ist. Oft liegen die Zusammenhänge nicht auf der Hand – wir finden Symptome wie unspezifische Rückenschmerzen, Probleme im Becken- und Hüftbereich, teilweise Knieschmerzen deren Ursache Fussprobleme sind.

Was können wir dagegen tun?

Zum einen müssen wir wieder lernen, richtig zu gehen. Geben Sie sich einmal die Chance und beobachten andere Menschen und sich selbst beim Gehen. Wo berührt der Fuss als erstes den Boden? Mit der Ferse, in der Mitte oder auf dem Vorderfuss? Auf der Innenseite oder aussen? Wie sind die Füsse geführt? Machen sie einen Bogen gegen innen oder aussen, wenn die Person einen Schritt nimmt? Sind die Beine gestreckt oder immer angewinkelt? Tönt es laut oder leise? Wird der Boden fast erschüttert bei jedem Schritt oder schwebt die Person nur so über den Asphalt? Wie bewegt sich der Körper im Verhältnis zu den Schritten? Bleiben die Schultern und das Becken gerade oder bewegen Sie mit? Dreht sich der Oberkörper oder ist er steif? Wackelt der Kopf oder ist er starr?

Die Mehrzahl der Menschen setzt zuerst mit der Ferse am Boden auf; meistens nicht sehr sanft. Ebenfalls werden die Knie nicht hüftbreit nach vorne geführt, sondern meistens in einer leichten X-Bewegung (Knie gehen gegen innen). Auch sehen wir oft, dass die Belastung zwischen der Innen- und Aussenseite des Fusses nicht stimmt und viele Menschen gar bei jedem Schritt auf der Innenseite des Fusses leicht einknicken. Wenn die Beine über den Fersen zum Boden kommen, sind sie bei Vielen durchgestreckt. Dies wiederum gibt einen Schlag ins Knie und teilweise sogar ins Hüftgelenk. Auch beim Stehen haben praktische alle die Knie durchgestreckt. Sie tun dies, um die Muskeln zu entspannen. Leider muss so das Gelenk (und der Meniskus) die ganze Last unseres Körpers tragen.

Doch wie sollten wir dann richtig gehen?

Dazu eine einfache Übung: Gehen Sie ein paar Schritte rückwärts und prägen Sie sich den Bewegungsablauf genau ein. Nun stoppen Sie und gehen mit dem genau gleichen Bewegungsmuster vorwärts: Zehen und Fussballen setzen sanft und kontrolliert zuerst auf, der Fuss senkt sich und dämpft damit den Schritt, bevor die Ferse den Boden berührt – et voilà! Sie werden auch sofort feststellen, dass Sie Ihre Knie nicht mehr durchstrecken, wenn sie am Boden aufsetzen und Sie «leichter» gehen. Achten Sie sich auch auf die Zehen: auch sie sollten belastet werden: Sowohl beim Aufsetzen des Vorderfusses am Schrittanfang als auch am Schrittende, wo die Zehen zuletzt noch «abstossen».,

So – die Grundzüge des richtigen Gehens hätten wir. Doch bereits nach kurzer Distanz werden wir feststellen, dass unser Fuss ermüdet. Und nun sind wir beim zweiten Thema: Wir müssen unsere Fussmuskeln stärken! Die Voraussetzung, dass das funktioniert ist barfuss gehen!

Ein Hoch auf nackte Füsse!

Befreien Sie Ihre Füsse aus deren besohlten Gefängnissen! Nicht weil wir das besonders sexy finden und unserer Meinung nach auch nicht zum Gala-Dinner, aber weil wir die verkümmerten Muskeln trainieren wollen. Barfuss gehen – so wie vorab beschrieben – ist ein kostengünstiges, effektives, effizientes und bisweilen gar sinnliches Grundlagentraining für unsere Füsse.

Sie lernen wieder sich auf unterschiedlichem, unebenen Grund zu bewegen und dadurch, dass die Muskulatur im Fuss nicht mehr von «High-Tech»-Dämpfung und «ultimativen» Fussbetten in der Sohle gestützt wird, muss sie selbst wieder arbeiten. Die Fussstellung wird sich, je nach Ausgangslage, deutlich verbessern, Fehlstellungen vermindern sich oder verschwinden gar.

Schrittweise beginnen – langsam steigern

Da die Umstellung aufs Barfussgehen eine recht grosse ist, sollte dies langsam und schrittweise geschehen. Geht man es zu schnell an besteht die Gefahr, sich einen Muskelkater oder im schlimmeren Fall gar eine Entzündung zu holen. Beginnen sie zu Hause, dann im Garten und ums Haus barfuss zu gehen. Erweitern Sie das Ganze um einen täglichen Barfuss-Spaziergang über Wiesen, Feldwege und Waldboden.

Ergänzendes Fusstraining bringts

Beginnen Sie auch Ihre Füsse gezielt koordinativ zu fordern, indem Sie versuchen, ihre Zehen zu spreizen, sie hoch zu ziehen und eventuell gar einzeln zu bewegen.

Machen Sie Krafttraining für ihre Zehen und das Fussgewölbe, beispielsweise mit dem «Raupengang», der sich bestens auch beim Zähneputzen trainieren lässt, nachdem man ihn einmal gelernt und verinnerlicht hat. Eine Anleitung dazu finden Sie hier.

Noch ein Wort zu Barfussschuhen

Der Barfussschuh – eigentlich ein Widerspruch im Wort selbst, nicht wahr? Aus unserer Sicht ist das Gehen mit «nackten Füssen» klar die bessere Variante (Ausnahme: Leiden Sie unter einem Hallux ist der Barfussschuh zu empfehlen). Sollten Sie sich aber gar nicht dazu motivieren können, ist der Barfussschuh (als «Fingerschuh» oder alle Zehen zusammen) sicherlich eine gute Variante, denn auch hier müssen die Fussmuskeln arbeiten.

Eine gute Alternative stellt der Barfussschuh auch für Laufsportler mit empfindlichen Fusssohlen dar. Hier gilt das oben Gesagte umso mehr, als die Belastung der Fussmuskeln beim Laufen noch höher als beim Gehen ist: Beginnen mit kurzen Distanzen und steigern Sie sich langsam. Barfussläufer verbessern oft auch ihren Laufstil in Schuhen und gewinnen gar an Speed, da sie den gesamten Fuss inklusive Zehen zur Beschleunigung einsetzen.

Für weitere Fragen zum Thema stehen wir gerne zur Verfügung. Zum Schluss, bevor Sie sich jetzt die Schuhe ausziehen und losmarschieren, noch ein «Motivationsvideo», welches wir Ihnen nicht vorenthalten möchten!

Nichts essen bringt’s oder warum Intervallfasten funktioniert

Nichts essen bringt’s oder warum Intervallfasten funktioniert

Vor etwa zwei Millionen Jahren begann in Ostafrika mit dem Homo habilis / Homo rudolfensis die jüngere Menschheitsgeschichte. Bereits viel früher hingegen begann die Optimierung des menschlichen Stoffwechsels im Hinblick auf eine möglichst hohe Überlebensrate, welche zum Grossteil dadurch bestimmt wurde, dass man genügend Energie hatte, um zu überleben und sich nachhaltig fortzupflanzen. Gene, welche es ermöglichten, Energie effektiv zu speichern und haushälterisch damit umzugehen, wurden erfolgreich weitergegeben. Über zwei Millionen Jahre hinweg arbeitete die Evolution erfolgreich an der «Perfektion» des menschlichen Stoffwechsels in einem Umfeld, dass geprägt war durch knappe und unregelmässige Verfügbarkeit von Nahrung.

Segensreiche Fettspeicherung
Als «Allesfresser» war der Mensch in der Lage, einen Grossteil der verfügbaren Kalorien zu verwerten. Sein Stoffwechsel war daraufhin optimiert, Energie – wenn sie verfügbar war – auch in grossen Mengen aufzunehmen und zu speichern! Eine tolle Sache, die dem Menschen das Überleben sicherte und seiner Verbreitung – wie man sieht – förderlich war.

Auf einmal wird alles anders…
Was während mehr als 99.9% unserer Entwicklungsgeschichte ein zentraler Erfolgsautor war, kippte unlängst und «plötzlich» ins Gegenteil, denn wesentliche Parameter haben sich in jüngster Zeit geändert:

• Nahrung ist rund um die Uhr verfügbar und immer günstiger
• Zucker ist billig, omnipräsent und sein Konsum hat sich in jüngster Zeit vervielfacht
• Nahrungsmittel sind immer weniger naturbelassen
• Der Mensch bewegt sich weniger lang und weniger intensiv

Die Folgen davon haben wir in den letzten beiden Blogbeiträgen beschrieben: Insulinintoleranz und Diabetes Typ2 drohen zu einer Epidemie zu werden und die damit verbundenen Zivilisationskrankheiten werden global zu den grössten Herausforderungen für unser Gesundheitswesen.

Back to the Roots
Was also, wenn wir wieder vermehrt so essen würden, wie unsere Vorfahren das taten? Dann wären wir beim sogenannten «Intervallfasten» oder «intermittierendem Fasten». Das Thema ist nicht neu – viel ist schon darüber geschrieben worden; viele Studien dazu erschienen. Dennoch wollen wir uns hier dem Thema widmen, denn wir haben in den letzten Jahren im Rahmen unserer vielen Ernährungsberatungen einiges an Erfahrung gewonnen und möchten unsere zentralen, «erlebten» Erkenntnisse hier zusammenfassen.

Das Konzept ist simpel: «Delay, don’t deny» (verschieben, statt verzichten)
Das Konzept ist eigentlich denkbar einfach: Es wird nur in bestimmten Zeiträumen gegessen. Dazwischen wird gefastet; das heisst es wird NICHTS gegessen (auch kein Schöggeli, keine halbe Banane, kein Apfel, kein Viertel-Guetzli, keinen Milchkaffee – schlicht und ergreifend gar nichts!). Es gibt Formen, die eine bestimmte Anzahl Fastentage pro Woche vorsehen, andere wiederum eine bestimmte Anzahl essensfreie Stunden pro Tag.

Unsere «Best Practice»-Variante
Welche Form bei wem am besten funktioniert, ist von verschiedenen Faktoren abhängig und muss nicht selten auch ausprobiert werden. Was bei unseren Kunden im Schnitt die besten Ergebnisse brachte, war die folgende Methode:

• Pro 24 Stunden dürfen zwei Mahlzeiten gegessen werden.
• Pro 24 Stunden darf während mindestens 16 Stunden nichts gegessen werden.

Das heisst in der Praxis, dass man entweder auf das Frühstück oder auf das Abendessen verzichtet. Alle 1-2 Wochen wird zudem ein ganzer «Fastentag» (36-40 Stunden) eingeschaltet, an welchem ungesüsster Tee oder Bouillon getrunken sowie 1x eine Frucht gegessen werden darf.

Warum es funktioniert
Durch die Essenspause sinkt der Insulinspiegel und dann geschieht genau das, was sich jeder Diäthaltende wünscht: Der Körper holt sich seine Energie aus den Fettreserven, die wir mit uns herumtragen. Er geht in die sogenannte «Ketose». Nochmals: Nur wenn keine Glukose mehr vorhanden ist, kommt die Ketose in Gang. Drei Mahlzeiten und zwischendurch «kleine Snacks», wie es lange von der Diätindustrie propagiert wurde, führt genau in die falsche Richtung. Es ist ebenfalls falsch, dass häufiges Essen zu mehr Leistung führt – im Gegenteil: Längere Pausen zwischen Mahlzeiten führen dazu, dass der Körper weniger Energie für die Verdauung bereitstellen muss; Entzündungen werden gehemmt und die Konzentrationsfähigkeit wird gesteigert.

Booster – oder was steigert die Wirkung?
Es gibt nun verschiedene Dinge, welche die Wirkung des Intervallfastens unterstützen:

  • Verzicht oder zumindest sehr starke Beschränkung des Zuckerkonsums (obwohl es bei Intervallfasten keine «verbotenen Lebensmittel» gibt, existieren doch anerkannt ungesunde Lebensmittel – davon weniger zu essen hilft definitiv!)
  • HIIT (“Hoch Intensives Intervall Training”), welches allerdings nur für Menschen mit gesundem Herz-/Kreislaufsystem geeignet ist, bringt den Stoffwechsel gehörig in Schwung. Zweimaliges HIIT-Training/Woche unterstützt auch die Heilung von Diabetes Typ-2.
  • Generell helfen Sport und jegliche Form von Bewegung die Wirkung des Intervallfastens zu verstärken.

Gefahren und «No-Gos»
Das Intervallfasten funktioniert – dennoch gibt es ein paar Stolpersteine, die es zu berücksichtigen gilt:

  • Disziplin, Disziplin und nochmals Disziplin! Die Zeiten, in denen nichts gegessen werden darf, sind einzuhalten; also nochmals: nichts Essen heisst nichts essen und auch nichts trinken, was Kalorien hat – auch nichts «Klitzekleines»! Wir wollen ja, dass kein Insulin ausgeschüttet wird und unser Körper in die Ketose geht.
  • In der «Fastenzeit» sind auch künstliche Süssstoffe (…von denen wir auch sonst nichts halten!) verboten. Es gibt Studien, die nach der Einnahme von künstlichen Süssstoffen einen Anstieg des Insulinspiegels nachweisen.
  • «Kompensiert» man die essensfreien Zeiten mit übergrossen Mahlzeiten, bei denen man sich bis zum «geht-nicht-mehr» vollstopft, verpufft der positive Effekt natürlich…

Schlussbetrachtung
Das Intervallfasten ist keine Diät im eigentlichen Sinne, sondern ein Konzept, das sich streng an der Funktionsweise unseres Stoffwechsels unter Berücksichtigung der jüngsten sozioökonomischen Veränderungen des menschlichen Daseins orientiert.

Es geht dabei nicht nur um Gewichtsreduktion, sondern darum, unseren malträtierten Stoffwechsel wieder richtig zum Funktionieren zu bringen. Intervallfasten kann einen wesentlichen Beitrag zur Heilung von Insulinintoleranz und Diabetes Typ-2 leisten. Darüber hinaus spricht man von verbessertem Schlaf, besserer Konzentrationsfähigkeit, mehr Energie. Positiv ist auch, dass nichts verboten ist; dass auf nichts dauerhaft verzichtet werden muss.

Warum das Ganze nicht populärer ist, obwohl die Wirkung als gesichert gilt und das Konzept auch in vielen Spitälern angewendet wird? Vielleicht hängt es damit zusammen, dass sich damit kein Geld verdienen lässt – es braucht keine teuren Diätprodukte, keine wochenlagen «high-sophisticated» Kuren und keine endlosen Sitzungen beim selbsternannten überteuerten Ernährungs-Guru.

Für weitere Fragen zum Thema stehen wir Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung. Im nächsten Newsletter betrachten wir das Thema aus der Sicht des «Anwenders».