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Ohne eine angemessene Akutbehandlung kommt es nach Sportverletzungen häufig zu Komplikationen und/oder einer verzögerten Heilung. Dabei ist «erste Hilfe» eigentlich ganz einfach.

Eine Prellung, eine Verstauchung, ein Verrenken – bei einer Weichteileverletzung gilt zur Erstversorgung das sogenannte «PECH-Schema»:

  • Pause
  • Eis
  • Compression (Druck)
  • Hochlagern

Zentral: die richtige Erstversorgung!
Diese einfache Formel ist im Ernstfall Ihr Glück denn der Knackpunkt einer schnellen Heilung ist die richtige Erstversorgung: „Jede Minute, die in den ersten zehn Minuten nach der Verletzung verstreicht, ohne dass etwas unternommen wird, bedeutet einen Tag länger Reha“, sagt Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt, Mannschaftsarzt des FC Bayern München und der deutschen Fussball-Nationalmannschaft.

Mit Anwendung der PECH-Regel verkürzen Sie Ihre Genesungszeit deutlich, zumindest bei stumpfen Verletzungen wie Prellungen, Zerrungen oder Verrenkungen.

Pause
Die Zähne zusammenbeissen und weitermachen zahlt sich nicht aus. Im Gegenteil: Meist droht eine Verschlimmerung der Beschwerden – und in der Folge eine merklich verzögerte Heilung. Die verletzten Körperteile sollten frühestens wieder belastet werden, wenn im Ruhezustand Schmerzfreiheit besteht. Allerdings ist etwa Radfahren oder Schwimmen anstatt Laufen oft möglich, ohne die verletzte Körperregion zu belasten. Ebenfalls möglich sind – je nach Art der Verletzung – isometrische Übungen. Experten raten sogar dazu, denn eine frühzeitige Aktivierung kann den Heilungsprozess noch beschleunigen, da der Körper besser durchblutet wird.

Eis
Kühlen als nächste Schritt ist in Ordnung doch meistens gehen das die Betroffenen falsch an. Wir wollen mit der Kühlung die Blutgerinnung unterstützen und den ersten, akuten Schmerz etwas lindern. Kühlen wir zu stark und oder zu lange wird die Heilung verzögert, denn dann werden die Gefässe verengt, sodass die Durchblutung und folglich der Transport von Sauer- und Nährstoffen, im Wundgebiet verringert wird. Starke Kühlung beeinträchtigt ausserdem die Weiterleitung der Schmerzsignale ans Gehirn. Das bedeutet, dass man viel weniger schnell merkt, wenn man den verletzten Bereich zu früh und/oder zu stark belastet. Damit steigt das Risiko einer Verschlimmerung der Verletzung.

Wie also kühle ich richtig:

  • Maximal 10 Minuten am Stück; danach muss eine mindestens ebenso lange Pause erfolgen.
  • Gekühlt werden darf nur bis maximal 24 Stunden nach dem Trauma.
  • Die Kühltemperatur sollte idealerweise bei etwa 4-6°C liegen. Gut sind in Eiswasser getauchte Binden, Cold Packs, gekühlter Quark. Niemals darf Eis direkt auf die Haut gegeben werden; ebenso zu vermeiden ist Eis-Spray und ähnlich aggressiv kühlende Produkte.

Compression (Druck)
Bei jeder Verletzung zerreissen kleine Blutgefässe, daraus entsteht ein Bluterguss. Durch Druck von aussen kann man die Schwellung vermindern und den Schmerz lindern. Also: Legen Sie eine elastische Binde mit leichter Spannung an (Arm oder Bein nicht abschnüren!).

Hochlagern
Hochlagern von verletzten Armen oder Beinen verringert ebenfalls die Blutung und Schwellung. Ausgetretene Flüssigkeit wird über die Lymphbahnen wieder aufgenommen und abtransportiert. Lagern Sie die betroffenen Körperteile eben, aber über Herzhöhe.

Fazit
Schnelle Selbsthilfe ist gut, hat aber ihre Grenzen. Sind die Schmerzen stark und/oder lang anhaltend, ist die Schwellung erheblich oder die Blutung kaum zu stillen, sollten Sie auf der Stelle einen Arzt zurate ziehen. Beachten Sie ausserdem: Manche Verletzungen erfordern abweichende Massnahmen.

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