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Wenn die Knochen schwinden

Wenn die Knochen schwinden

Wenn die Knochen schwinden…
Die Osteoporose ist eine Störung im Knochenstoffwechsel und eine häufige Alterserkrankung des Knochens, die ihn dünner und poröser und somit anfällig für Brüche macht. Unsere Knochenmasse nimmt etwa in den ersten dreissig Lebensjahren zu (in der Jugend wird Knochen aufgebaut), erreicht dann einen Höhepunkt und nimmt in den späteren Lebensjahren langsam wieder ab. Die Osteoporose entsteht meist aus einer unzureichenden Knochenbildung in jungen Jahren und/oder einem beschleunigten Abbau in späterer Zeit.

Osteoporose – eine globale Volkskrankheit
In der Schweiz leiden rund 250 000 Menschen an einer Osteoporose; der Anteil der Frauen macht dabei 80% aus. Die Häufigkeit von Wirbelbrüchen beträgt in der Schweiz pro 100 000 Frauen nach Eintritt der Menopause knapp 500 Fälle pro Jahr, bei über 50-jährigen Männern zirka die Hälfte. Mit zunehmendem Alter nimmt die Häufigkeit der Wirbel- und Hüftbrüche bis auf etwa das Dreifache zu.

Aufgrund der Überalterung unserer Gesellschaft, wird in den nächsten Jahrzehnten die Zahl der osteoporosebedingten Brüche nochmals deutlich ansteigen. Vor diesem Hintergrund wird deutlich, dass ein enormer Handlungsbedarf besteht.

Training als zentraler Punkt in Prävention und Therapie
Verschiedene Trainingsformen nehmen sowohl in der Prävention als auch in der Therapie der Osteoporose eine zentrale Rolle ein. Training beeinflusst über seine komplexe Wirkung auf verschiedene Organsysteme den Risikofaktor Osteoporose so positiv wie keine andere Massnahme. Die zentralen Ziele von Sport und Bewegung im Zusammenhang mit Osteoporose sind einerseits die Reduzierung der Sturzneigung, andererseits die Erhöhung respektive der Erhalt der Knochenfestigkeit. 

Gewicht auf die Knochen geben!
Bereits vor über hundert Jahren stellte der Arzt Dr. Julius Wolff (1836–1902) in dem Buch „Gesetz der Transformation der Knochen“ (1892) fest, dass Knochensubstanz auf mechanische Kräfte reagiert. Mittlerweile gilt der Einfluss der mechanischen Belastung als zentrale Grösse für die Steuerung des Knochenstoffwechsels im Sinne des Erwerbs bzw. Erhalts einer an die individuelle Belastung angepassten Knochenmasse und -struktur als gesichert. So ist in jedem Knochenabschnitt eine unterschiedliche, den vorherrschenden mechanischen Belastungen angepasste Knochenmasse und Knochenarchitektur vorzufinden. Mit anderen Worten versucht der Knochen, die aus mechanischen Belastungen resultierenden Verformungen in einem bestimmten Sollbereich zu halten. Treten ungewöhnlich hohe Belastungen auf, reagieren die Knochenzellen mit Um- und Aufbauprozessen, wodurch die Festigkeit des Knochens erhöht wird.

Keine Last – keine Knochen
Umgekehrt wird in verschiedenen Studien belegt, dass eine Verringerung der Last (z.B. «Schonen» oder Bettruhe) zu einem Verlust an Knochenmasse und – Festigkeit führt. Gleiches beobachtete man bei Astronauten, die längere Zeit der Schwerelosigkeit ausgesetzt waren.

Krafttraining bringt’s – Schwimmen nicht
Welche sportliche Belastung den Knochen am deutlichsten beeinflusst, lässt sich durch Querschnittsstudien an Sportlern unterschiedlicher Sportarten beantworten. Sportarten, die mit hohen muskulären Spannungen verbunden sind (Krafttraining) und gewichtstragende Belastungen mit Sprüngen und Richtungswechseln (Sportspiele), sind mit einer hohen Knochendichte und dementsprechend hohen Festigkeit der belasteten Skelettabschnitte verbunden. Von «gewichtsneutralen» Ausdauersportarten wie Radfahren und Schwimmen profitiert der Knochen hingegen kaum.

Schweres Training ja – aber in Relation zur Ausgangslage
Das Knochengewebe muss zwingend höheren mechanischen Belastungen ausgesetzt werden, um Anpassungsreaktionen hervorzurufen. Der Grundsatz «viel hilft viel», das sich für ein knochenwirksames Training damit ergibt, muss in der Praxis natürlich etwas differenzierter betrachtet werden. Zur Prävention bei grundsätzlich gesunden Menschen soll schwer trainiert werden – d.h. ausserhalb der Komfortzone und bis zum Muskelversagen.

Für Patienten mit klinisch manifester Osteoporose und generell für ältere Menschen, bei denen häufig degenerative Veränderungen am Bewegungsapparat oder anderen Erkrankungen vorliegen, muss ein Gewichtstraining natürlich entsprechend angepasst werden. Bei einer niedrigen Knochendichte ist aber glücklicherweise auch die Reizschwelle des Knochens für Anpassungsreaktionen entsprechend tiefer. So erwies sich in einigen Studien an älteren Menschen bereits Walking gefolgt von moderatem Krafttraining als wirksam. Sportarten, die jedoch den Bewegungsapparat nur minimal belasten, wie Schwimmen und Radfahren, sind dagegen nicht geeignet, die Knochen zu stärken.

Trainingsziel Sturzprophylaxe
Bei älteren Menschen mit Osteoporose rückt oft die Sturzprophylaxe ins Zentrum. So stürzen 35 Prozent der über 65jährigen und 50 Prozent der über 80jährigen mehrmals im Jahr, wobei fünf Prozent der Stürze zu Frakturen führen. Zur Sturzprophylaxe sollten Trainingsinhalte zum Einsatz kommen, die einerseits sturzrelevante motorische Fähigkeiten positiv beeinflussen, andererseits das Gleichgewicht verbessern.

Auch das Gleichgewicht lässt sich trainieren
Dazu gehört typischerweise das Gleichgewichtstraining. Dabei muss der Körperschwerpunkt über einer kleinen, sich ständig ändernden, oft flexiblen Unterstützungsfläche ausbalanciert werden. Dabei laufen im Körper blitzschnell die verschiedensten Prozesse ab: Einerseits erfassen verschiedene «Analysatoren» permanent Richtwerte wie die Lage des Körperschwerpunktes, die Stellung der Körperteile zueinander, die Muskel- und Sehnenspannungen und die Druckverhältnisse an den Fusssohlen. Entsprechend den Erfordernissen reguliert die Muskulatur dauernd korrigierend nach.

Kraft und Ausdauer helfen Stürze zu verhindern
Für die Sturzprophylaxe ebenfalls von zentraler Bedeutung sind Kraft und Ausdauer. Wer ein hohes Niveau an Kraft besitzt, weist beim Gehen und Treppensteigen generell eine höhere Bewegungssicherheit auf und kann «brenzligen Situationen» über eine schnelle Ausgleichbewegung oder einen Ausfallschritt einen Sturz vermeiden. Eine gute Ausdauerleistung ist insofern wichtig, damit man auch bei längeren Gehstrecken nicht ermüdet und eine gute Bewegungskoordination und -sicherheit „bis zum letzten Meter“ gewährleistet ist.

Es braucht ebenfalls eine ausreichende Beweglichkeit
Eine ausreichend gute Beweglichkeit ist eine Voraussetzung für eine gute Bewegungskoordination und damit auch für die Bewegungssicherheit. In Studien erwiesen sich spezifisches Gleichgewichtstraining, Krafttraining, Tai Chi, Yoga, Pilates und andere komplexe Trainingsaktivitäten als wirksam, um die Sturzhäufigkeit bei älteren Menschen zu reduzieren.

Krafttraining als wichtigste Komponente!
Dem Training der Kraft kommt eine besondere Bedeutung zu, da sich durch Krafttraining sowohl die Sturzneigung als auch die Knochendichte positiv beeinflussen lässt; das heisst Krafttraining ist sowohl in der Prävention wie auch in der Therapie von zentraler Bedeutung. Krafttraining kann gut dosiert und individuell angepasst und deshalb mit jedem Menschen, egal welchen Alters oder Fitnesszustandes erfolgswirksam durchgeführt werden. Isometrische Übungen können selbst bei schwerer Arthrose und fortgeschrittener Osteoporose wirksam und gefahrlos eingesetzt werden.

Für weitere Fragen zum Thema stehen wir Ihnen selbstverständlich gerne zur Verfügung. Die Aktiv Physio in Hinwil und Ihr Partner TopFit in Pfäffikon ZH verfügen über eine bestens geeignete Infrastruktur, das Wissen und die Erfahrung um sowohl in Prävention als auch in der Therapie von Osteoporose massgeschneiderte Lösungen anbieten zu können. 

Post-Covid-Syndrom/Long Covid – Häufigkeit, Symptome und Behandlung

Post-Covid-Syndrom/Long Covid – Häufigkeit, Symptome und Behandlung

Ein Viertel aller Infizierten betroffen
Aktuelle Studien zeigen einheitlich, dass rund 25% der Sars-CoV-2-Infizierten auch Monate nach der Infektion noch Folge-Beschwerden haben. Sie leiden an «Long Covid», respektive am «Post-Covid-Syndrom» oder neuerdings PASC (post-acute sequelae of Sars-CoV-2 infection). Die USA haben im Februar das «Go» zu einer Studie mit über 40’000 Teilnehmern und einem Budget von über einer Milliarde Dollar gegeben. Ein klares Zeichen dafür, dass es sich hier um ein Thema von strategischer Bedeutung handelt.

Eine unter der Leitung von Milo Puhan (Direktor des Instituts für Epidemiologie, Biostatistik und Prävention der Universität Zürich) durchgeführte Studie gehört weltweit zu den wenigen verfügbaren Untersuchungen, die nicht nur hospitalisierte Betroffene, sondern auch sogenannte «leichtere Fälle» berücksichtigt.

Müdigkeit, Kurzatmigkeit, Depressionssymptome
Jeder Vierte Studien-Teilnehmer gibt darin an, sich auch nach sechs bis acht Monaten noch nicht vollständig von seiner Infektion erholt zu haben. 80 Prozent von diesen Betroffenen berichteten zusätzlich von Müdigkeit, Kurzatmigkeit und Depressionssymptomen. In vielen Fällen traten mehrere Beschwerden gleichzeitig auf. Puhan meint, dass insgesamt 2-3% aller Infizierten gar «gravierende medizinische Langzeitprobleme» haben.

In der betreffenden Studie gab fast die Hälfte der Teilnehmer an, mindestens einen zusätzlichen Kontakt mit dem Gesundheitssystem im Zusammenhang mit Covid-19 gehabt zu haben. Dazu gehörten Besuche beim Hausarzt und Anrufe bei einer medizinischen Hotline. 10 Prozent derjenigen, die ins Spital mussten, wurden später mindestens einmal wegen anhaltender Symptome oder Komplikationen rehospitalisiert. Bei rund jedem Zwanzigsten diagnostizierte ein Arzt später eine Erkrankung, die mit Covid-19 zusammenhing. Diese betraf insbesondere die Atmung, das Herz-Kreislauf-System, das Gehirn oder die Haut.

Interessant ist auch, dass auch Menschen, welche eine Sars-CoV-2-Infektion ohne jegliche Symptome hatten, vom Post-Covid-Syndrom betroffen sind.

Vermehrt Patienten mit Post-Covid-Syndrom in der Aktiv Physio
Auch in unseren beiden Praxen machen sich die Langzeitfolgen von Covid 19 bemerkbar. Vermehrt schicken uns Hausärzte und Spitäler entsprechend Patienten zur Physiotherapie oder zur Medizinischen Trainingstherapie.

Symptome in unterschiedlicher Ausprägung
Die Patienten klagen über folgende Symptome, die in unterschiedlichen Kombinationen und Ausprägungen auftreten:

  • Auffälliger Leistungsabfall im Verlauf des Tages.
  • Plötzlich auftretende Atemnot unter Belastung.
  • Müdigkeit; stark erhöhtes Ruhe- und Schlafbedürfnis.
  • Muskuläre Schwäche; allgemeine Dekonditionierung, die selbst bei geringen Belastungen auftritt.

In der Folge werden Tätigkeiten, die vor der Erkrankung problemlos möglich waren, zu einer Herausforderung und führt nicht selten auch zu psychischen Belastungen, wie Unsicherheit, Depressionen bis hin zu Angst vor Belastung.

Rolle der Physiotherapie in der Behandlung von Post-Covid-Syndrom
Laut einer Britischen Konsensstudie (The Stanford Hall consensus statement for post-Covid-19 rehabilitation) werden die besten Resultate erzielt, wenn die Patienten innerhalb eines Monats nach der Akutphase mit der Rehabilitation starten. Einem rechtzeitigen Handeln kommt somit zentrale Bedeutung zu.

In der Physiotherapie sollen die Betroffenen ihre jeweiligen neuen Belastungsgrenzen kennen- und respektieren lernen. Überlastungen sind kontraproduktiv und behindern den Genesungsprozess. In einem ersten Schritt erfolgt eine ausführliche Anamnese und die Belastungsgrenzen (Kraft, Ausdauer) des Patienten werden ermittelt. Es ist wichtig, bekannte Problembereiche der Patienten, die bereits vor der Erkrankung existierten, zu erfassen und die Therapie so zu gestalten, dass durch die Behandlungen keine zusätzlichen Beschwerden entstehen.

Die Behandlung zielt primär dahin, das Vertrauen in den eigenen Körper wieder zu erlangen und mit einer allfälligen Atemnot umgehen zu können.

In der Medizinischen Trainingstherapie legen wir den Focus auf die Bewältigung der Anforderungen des Alltages. Dazu werden Kraft und Ausdauer gleichsam trainiert – eine Steigerung der Belastung erfolgt moderat. Nebst unserer Infrastruktur erstellen wir auch Heimprogramme für unsere Patienten auf unserer Technogym Trainings-App und integrieren Outdooraktivitäten in unsere Behandlungskonzepte.

Nicht ohne Arzt!
Falls Sie an einem Post-Covid-Syndrom leiden, suchen Sie Ihren Arzt auf! Ignorieren Sie die Beschwerden nicht und führen Sie auch keinesfalls hochintensive Trainings/Belastungen auf eigene Faust aus (gerade Sportler und Menschen mit einem aktiven Lebensstil sind hier gefährdet).

Für allfällige Fragen zur Thematik stehen wir selbstverständlich gerne zur Verfügung.

 

Mehr als nur eine Schuh-Einlage

Mehr als nur eine Schuh-Einlage

 

Nur Bares ist Wahres
In unserem Blogbeitrag „Nur Bares ist Wahres oder warum unsere Füsse auch mal nackt sein sollten“ vom 19. Juni 2020 haben wir über die unzähligen Vorteile des Barfussgehens und -laufens geschrieben und auch viele positive Echos dazu erhalten.

In manchen Situationen geht’s nicht barfuss
Auf der anderen Seite haben uns auch Leute kontaktiert, die nicht – oder zu wenig oft barfuss unterwegs sein können, als sie dies gern täten. Das kann manchmal medizinische Gründe haben. Öfters aber sind es Menschen, die eine Sportart ausüben, die barfuss nicht möglich oder zumindest gefährlich ist. Dazu gehört Radfahren, Fussball, Squash, Bergwandern, Schneeschlaufen, Skifahren, Eislaufen und vieles mehr. Auch in verschiedenen beruflichen Situationen ist Barfussgehen gefährlich oder gar verboten – so zu Beispiel überall dort, wo die SUVA das Tragen von Sicherheitsschuhen fordert.

Die Suche nach der Alternative
Das hat uns dazu gebracht, uns nach einer guten, alternativen Lösung für diese Situationen umzuschauen. Wir suchten nach einer Einlage, die individuell anpassbar und weich sind und damit einen aktiven Fuss fordern. Gleichzeitig sollte die Einlage nicht nur auf die Fussform hin, sondern auch in ihrer Beschaffenheit auf den geplanten Einsatzzweck hin angepasst werden können.

Mehr als einfach eine Einlage
Schlussendlich haben wir uns vom Konzept der Einlagen von Formthotics überzeugen lassen. Nicht zuletzt auch deshalb, weil es hier nicht einfach um eine «Einlage» als Produkt geht, sondern um einen integrierten Prozess aus biomechanischer Untersuchung, bedarfsgerechter Variantenwahl, individueller Anpassung und Instruktion aktiver Übungen. Dieser spezifische Prozess erfordert qualifiziertes Personal: Formthotics-Einlagen werden von speziell geschulten Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten angepasst.

Wie wirken Formthotics?
Formthotics stabilisieren prinzipiell Füsse und Beine. Dadurch können auch andere Komponenten einer Behandlung schneller und besser wirken. Schmerzen, die auf die Füsse und die Haltung zurückzuführen sind, sowie Verletzungen und Muskelermüdung werden gelindert und die Träger der Einlagen fühlen sich schneller wieder fit.

Wie komme ich zu meinen Formthotics?
Zu Beginn steht eine gründliche physiotherapeutische Untersuchung des Bewegungsapparates – von den Füssen bis hoch zum Becken. Dazu kommt eine ganzheitliche Anamnese unter Berücksichtigung der privaten und beruflichen Situation des Kunden und eine Begutachtung des mitgebrachten Schuhwerks.

Auf dieser Basis wird dann – ganz spezifisch – der passende «Formthotics-Rohling» ausgewählt. Formthotics bestehen aus einem speziellen thermoplastischem Material und lassen sich mittels Hitze an jede Fussform anpassen. Dadurch sind sie besonders effektiv und bequem. Der Schaumstoff ist völlig wasserdicht. Bakterien und Keime können sich gar nicht erst ansiedeln.

Wir verwenden verschiedene Schaumstoffdichten und -ausführungen, die eine noch bessere Anpassung der Einlagen an unterschiedliche Anforderungen und Schuhe ermöglichen. Ob extra belastbare Fussbetten für Sportschuhe oder besonders weiche Einlagen für Arthritiker, die Technologie ermöglicht individuell anpassbare medizinische Einlagen für nahezu jeden Fuss und jeden Schuh.

Nun erfolgt nochmals eine biomechanische Kontrolle und eine allfällige Nachjustierung, um sicherzustellen, dass die Einlagen ihren Zweck optimal erfüllen.

Auch noch ergänzende Übungen
Zum Schluss des Termins erhält der Kunde vom Therapeuten gegebenenfalls noch ergänzende Übungen – beispielsweise zur Stärkung des Fussgewölbes – um dem Problem ergänzend zur Einlage auch aktiv und nachhaltig entgegenzuwirken.

Dauer und Kosten
Die Einlagen kosten CHF 195.- inklusive der physiotherapeutischen Untersuchung und Beratung. Der Termin dauert eine halbe Stunde.

Für weitere Fragen stehen wir Ihnen selbstverständlich jederzeit gerne zur Verfügung!

Heldinnen und Helden abseits des Rampenlichts

Heldinnen und Helden abseits des Rampenlichts

 

Jeanne d’Arc, Robin Hood, Winkelried, Mutter Theresa und Roger Federer – Heldinnen und Helden sind sie alle, denn ein Held (althochdeutsch helido) ist eine Person, die eine Heldentat, also eine besondere, ausseralltägliche Leistung vollbringt.

Dabei kann es sich um reale oder fiktive Personen handeln, um Gestalten der Geschichte, aber auch aus Legenden oder Sagen. Seine heroischen Fähigkeiten können von körperlicher Art (Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer usw.) oder auch geistiger Natur sein (Mut, Aufopferungsbereitschaft, Kampf für Ideale, Tugendhaftigkeit oder Einsatzbereitschaft für Mitmenschen).

Heldinnen und Helden stehen meist im Rampenlicht, werden (manchmal auch erst post mortem) verehrt und beklatscht, bewundert und beneidet.

Und dann gibt es da noch die stillen Heldinnen und Helden.

Die stillen Heldinnen und Helden vollbringen Ihre Taten abseits des Rampenlichts. Niemand jubelt ihnen zu. Niemand beklatscht sie. Ihre Leistungen sind dennoch aussergewöhnlich, manchmal gar unglaublich. Ihnen wollen wir in unserem heutigen Blog eine Plattform geben.

Von wem sprechen wir? Vielleicht haben Sie es bereits erraten; vielleicht gehören Sie ja selbst dazu?

Stille Heldinnen und Helden sind viele unserer Patienten. Menschen, denen das Schicksal mit einer Krankheit oder einem Unfall begegnete und die im Anschluss daran versuchen, sich wieder zurück ins Leben, zurück in den Alltag zu kämpfen. Sie legen sich nicht einfach hin, ergeben sich dem Schicksal oder erwarten, dass jemand anderer etwas für sie tut, nein – sie kämpfen.

Die stillen Heldinnen und Helden kämpfen gegen den Schmerz, gegen die Einschränkungen, die ihnen das Schicksal beschert haben. Sie kommen in die Therapie zu uns, trainieren bei uns, führen gewissenhaft ihre Heimprogramme aus und besiegen dabei auch immer wieder den «inneren Schweinehund». Sie sind hartnäckig, können auch einstecken – auch oft findet sich eine Portion Trotz und Sturheit.

Meist führt der Weg nicht geradlinig zum Ziel – im Gegenteil: Unerwartete Hindernisse treten auf; Umwege müssen eingeschlagen werden. Doch diese Menschen geben nicht auf. Zusammen mit den Therapeuten arbeiten sie geduldig und gehen auch mal einen Schritt zurück, um neuen Anlauf zu nehmen.

Sie haben damit alle Voraussetzungen, die es braucht, um eine Therapie erfolgreich zu gestalten. Natürlich gibt es nie eine Garantie, dass alles gut kommt, aber die Heldinnen und Helden abseits der Scheinwerfer haben mit ihrem Verhalten die besten Chancen, wieder leistungsfähiger zu werden. Sie sind es auch, die unsere Therapeutinnen und Therapeuten darin bestärken, den «besten Beruf der Welt» zu haben. Denn es gibt nichts Schöneres, als solche Menschen auf Ihrem Weg begleiten zu dürfen und an ihren kleinen und grossen Erfolgen (emotional) teilhaben zu dürfen.

Zu sehen, wie sich Patientinnen und Patienten allen Widrigkeiten zum Trotz zurück «ins Leben» kämpfen ist emotional ein starkes Erlebnis; es entschädigt für Vieles und hält auch unser Feuer der Motivation in Gang. Gerade in diesen schwierigen Zeiten möchten wir einmal Danke und «Chapeau» sagen und den Scheinwerfen neu richten – auf die stillen Heldinnen und Helden!

Die Kraft, die aus der Kälte kommt…

Die Kraft, die aus der Kälte kommt…

Eine alte Tradition aus kalten Gebieten findet immer mehr Freunde bei uns
In manchen Teilen Russlands – insbesondere auch in Sibirien – sowie in einigen Gegenden Chinas und in Finnland gehen die Menschen seit jeher einer Tradition nach: Sie hacken ein Loch ins Eis und gehen im eiskalten Wasser baden. 

Vor etwa 10 Jahren begannen bei uns Spitzenfussballer, Radfahrer, Läufer nach einer grossen Anstrengung ein Eisbad zu nehmen oder sich gar den bis zu -180°C einer Kältesauna auszusetzen.

Was ausgangs des vorletzten Jahrhunderts mit Sebastian Kneipp begann, erfreut sich bei uns aktuell immer grösserer Beliebtheit. Man sagt, die Kälte stärke das Immunsystem, beuge Erkältungen vor, helfe dem Sportler bei der Regeneration und sei ausserdem bei einer Vielzahl von Krankheiten eine sinnvolle Therapie. Zeit also für uns, etwas zu recherchieren und zu schauen was hinter der Idee steckt. 

Was geschieht mit unserem Körper beim Eisbad?
Das Eisbad oder eben auch der Aufenthalt in einer Kältesaune sorgt für einen starken Kältereiz: Kaum befinden wir uns im eiskalten Wasser, ziehen sich unsere hautnahen Blutgefässe zusammen und der Körper beginnt unmittelbar damit, das Blut von Armen und Beinen wegzuleiten und sich im Körperinnern zu sammeln. Damit schützen wir unsere lebenswichtige Organe vor dem Kälteschock. 

Gleichzeitig weiten sich die Gefässe im Inneren, damit das Blut im Körper zirkulieren kann und Organe sowie Arme und Beine weiter durchblutet werden. Durch die geweiteten Blutgefässe ist der Körper in der Lage, auch im Eiswasser für kurze Zeit seine Soll-Kerntemperatur zu halten. Das braucht allerdings eine sehr grosse Menge an Energie. Der Körper verbrennt dazu Fett und mobilisiert Adrenalin und andere Stresshormone. Der «Adrenalinkick» führt auch dazu, dass sich viele Eisschwimmer nach dem Bad euphorisch fühlen.

Wirkung auf das Immunsystem
Richtiges und regelmässiges Eisbaden kann ausserdem das Immunsystem anregen und es bei Abwehr von Erkältungsviren unterstützen. Denn Mediziner haben festgestellt, dass Eisbaden die Zahl der Leukozyten (weisse Blutkörperchen) im Blut erhöht. Die weissen Blutkörperchen gelten als unsere «Immunpolizei». Sie schützen vor Infektionen und können Entzündungen hemmen. Ausserdem wird auch der Wärmehaushalt trainiert: Der Körper lernt so, besser mit Kälte und Temperaturschwankungen umzugehen, was dazu führt, dass man «robuster» wird.

Der Sportler und das Eisbad
Man erinnert sich vielleicht noch an ein Bild, das Franck Ribéry an der EM 2012 in einer Kältekammer bei -110°C zeigte. Kältetherapie (Kryotherapie) wird im Sport eingesetzt, um Muskelkater vorzubeugen und die Regeneration zu beschleunigen. Das Eisbad lässt ausserdem den Testosteronspiegel (bei Frauen und Männern) leicht steigen und zugleich sinken die Creatin-Kinase-Werte: Das steigert die Leistung. Im Spitzensport kommt es zu einer Leistungsverbesserung von einem bis zwei Prozent, im ambitionierten Hobbysport liegen bis über zehn Prozent drin, wie eine Studie der Universität Münster zeigt. 

Wirkung auf die Psyche
Auch auf psychotherapeutischer Ebene ist das Eisbaden empfehlenswert, denn es hilft, Ängste abzubauen und Panikattacken vorzubeugen. Zudem kann das eiskalte Bad einen positiven Einfluss auf den Schlaf haben. Wissenschaftler konnten übrigens auch eine positive Auswirkung auf die Stimmung der Badenden erkennen: Der Temperaturschock setzt Glückshormone über mehrere Stunden hinweg frei – und die entschädigen damit wohl für die Überwindung, welche das kalte Bad fordert. 

Jetzt – im Spätsommer beginnen
Wer das Abenteuer Eisbaden wagen will, sollte nicht direkt im Winter damit starten, sondern jetzt im Spätsommer mit Wechselduschen beginnen, sodass der Körper in einem noch relativ warmen Umfeld bereits auf die Kälte vorbereitet wird. Kneipp-Bäder sind eine gute Alternative, um sich an das kalte Wasser zu gewöhnen. Wenn man den Sommer über in einem offenen Wasser gebadet hat, ist es auch ideal, das einfach in den Herbst und schliesslich in den Winter hinein fortzuführen und sich mit dem langsam und stetig abkühlenden Wasser an die tieferen Temperaturen zu gewöhnen.

Ein No-Go bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen!
Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie zum Beispiel Bluthochdruck, sollten Eisbaden grundsätzlich vermeiden. Wer unsicher ist, sollte unbedingt vorher seinen Arzt um Rat fragen!

Die Eis-Baderegeln
Fürs kalte Bad gibt es einige spezielle Baderegeln, die unbedingt beachtet werden müssen:

  • Gehen Sie niemals allein Eisbaden, sondern in der Gruppe. Dann ist im Notfall Hilfe zur Stelle.
  • Springen Sie nie ins kalte Wasser, sondern steigen Sie langsam hinein.
  • Auf den Kälteschock reagieren einige Menschen mit hektischer «Schnappatmung». Zwingen Sie sich zu ruhiger, richtiger Atmung! Das kräftigt den Kreislauf und lenkt ausserdem vom Kältegefühl ab.
  • Tauchen Sie nicht mit dem Kopf und den Haaren unter Wasser, da sonst sehr viel Wärme verloren geht. Am besten eine Mütze aufsetzen. Ihre Füsse können Sie mit speziellen Neoprenschuhen schützen.
  • Hören Sie auf Ihr Körpergefühl und muten Sie sich nicht zu viel zu! Denn nur wer nicht zu lange badet, profitiert auch davon.
  • Nach dem Eisbad sollten Sie sich sofort trocknen und warm einpacken und Ihrem Körper Ruhe gönnen.

Achtung: Jeder Körper kann unterschiedlich mit Kälte umgehen. Manche Menschen verlieren sehr schnell an Körpertemperatur, weshalb das Winterbaden gefährlich werden kann. Andere hingegen können die Körperwärme lange speichern. Bei geübten Eisschwimmern setzt der Körper seine Energie schneller in Körperwärme um, um eine Unterkühlung zu vermeiden. Daher halten es manche Menschen nur wenige Sekunden, andere dagegen mehrere Minuten im eiskalten Wasser aus.

Viel Spass allenfalls beim kalten Bade!

Zum Schreiben dieses Blogs hat mich ein Besuch von Dr. Martin Ghedina bei uns veranlasst. Er berichtete von seiner zugegebenermassen etwas «speziellen Schwimmgruppe», welche auch im Winter unter seiner Leitung draussen in natürlichen Gewässern ihrem Hobby frönt. Dr. Ghedina hat ausserdem eine Übersichtsarbeit mit dem Titel «Kryotherapie am Beispiel von Wim Hof» verfasst.

Bildrechte untenstehendes Foto https://pluslifehealth.com.au 

Der Blick in den «toten Winkel»

Der Blick in den «toten Winkel»

 

Wissenschaftlich wird mit dem Begriff «toter Winkel» generell ein Raum oder Ort bezeichnet, der trotz Einsatz technischer Hilfsmittel wie Spiegel oder Videokameras, von Personen nicht eingesehen werden kann. Solche Räume gibt es besonders an öffentlichen Plätzen, Einkaufszentren oder grossen Gebäuden mit Videoüberwachung. Eine wichtige Bedeutung hat der tote Winkel natürlich auch im Strassenverkehr. 

Beschwerden ohne strukturelle Diagnose
Auch in der Physiotherapie gibt es dann und wann Fälle wo man trotz Einsatz aller zur Verfügung stehender diagnostischer Mittel und Instrumente nichts sieht. Manchmal liegen Beschwerden vor, für welche es keine strukturelle Diagnose gibt. Kein Röntgenbild, kein MRT, kein CT, kein Ultraschall – aus welchem Winkel auch immer- zeigt uns eine plausible Ursache und auch die klassischen physiotherapeutischen Untersuchungen und Tests ergeben kein schlüssiges Bild. 

Der Punkt, an dem man nicht mehr weiter weiss
Dem Patienten ist dann – aller Mühe zum Trotz – immer noch nicht geholfen und oft plagen ihn zu den ursprünglichen Beschwerden nun auch noch Hoffnungslosigkeit und manchmal gar Zweifel an der eigenen Wahrnehmung. Nicht selten kriegt der Patient auch zu hören, dass sein Problem vielleicht auch «supranasaler» oder psychosomatischer Natur sei. 

Wenn wir uns mit einem Kunden in so einer Situation wiederfinden, verweisen wir ihn gerne an eine unserer Craniosacral Therapeutinnen. Warum?

Craniosacral Therapie – ein anderer Blickwinkel
Die Craniosacral Therapie ist ein «Tool», eine Technik mit der wir nicht immer – aber oft genug – in den «toten Winkel» sehen können. Dies nicht, weil unsere Craniosacral Therapeutinnen zaubern oder um die Ecke sehen können, sondern weil sie die Problematik aus einem anderen Blickwinkel heraus angehen. Oder um das obige Bild zu verwenden: Sie stellen sich woanders hin, um hinzusehen und dann ist der «tote Winkel» mit etwas Glück einsehbar.

Die Craniosacral Therapie versucht die Geschichte und die Zusammenhänge hinter den vorliegenden und offensichtlichen Beschwerdebildern zu eruieren. So kann es vielleicht sein, dass ein Jahre zurückliegender Mountainbike-Sturz auf das Becken verantwortlich für die «unerklärlichen» einseitigen Kopfschmerzen ist. Vielleicht steht der nervtötende Tinnitus im Zusammenhang mit den ständigen Nackenverspannungen oder dem Knacken des Kiefergelenkes? Vielleicht werden die Rückenbeschwerden durch Stresssituationen in der Familie oder im Beruf ausgelöst?

Wurzeln liegen in der Osteopathie
Die Craniosacral Therapie hat ihre Wurzeln in der Osteopathie. Die Osteopathie (von altgriechisch ostéon: Knochen und páthos: Leiden) wurde um 1900 von amerikanischen Ärzten entwickelt, die über die bekannten medizinischen und manuellen Therapien hinaus den Menschen in seiner Ganzheit aus Körper, Geist und Seele erfassen und behandeln wollten. So entwickelten sie eine damals neue Methode der Alternativmedizin, die rein manuell (also mit den blossen Händen des Behandlers) ausgeführt wird.

Die Craniosacral Therapie legt einen zusätzlichen Schwerpunkt auf das Cranium (Schädel) und alle seine Funktionen, behandelt jedoch immer den ganzen Körper aus einer ganzheitlichen Betrachtungsweise heraus. In der Craniosacral Therapie geht man davon aus, dass Systeme wie der Herzkreislauf, die Atmung, der Bewegungsapparat mit allen Gelenken, Muskeln, Faszien, das hormonelles System oder das Nervensystem sich sehr gut selbst regulieren können oder auch eine Zeit lang gewisse Dysbalancen zu kompensieren vermögen.

Der Mensch als Einheit
In dem Moment, wo der Organismus mit der Selbstregulation an Grenzen stösst oder diese gar überschreitet, entstehen die unterschiedlichsten Beschwerdebilder, deren Ursachen meist nicht offensichtlich sind, meint im «toten Winkel» liegen. In dieser Situation versucht die Craniosacral Therapie Hilfestellung zu bieten. Sie erfasst den Mensch immer als Einheit aus Körper und Psyche. Der Craniosacral Therapeut aktiviert und unterstützt mit feinen, osteopathischen Techniken die Selbstheilungskräfte des Organismus und sucht gemeinsam mit dem Patienten nach möglichen Ressourcen

Weitere Informationen finden Sie auf unserer Website. Für Fragen dürfen Sie sich auch gerne per Mail oder telefonisch an uns wenden.